Neujahrsempfang in LA

Kehraus 2019 mit gelben Säcken

Es gab einen anderen Ablauf der Veranstaltung auf der Bühne der Festspielhalle in diesem Jahr. Gott sei Dank! Die Mitspieler waren ja auch andere. 

So stellte die stellvertretende Bürgermeisterin Susanne Porstner (FW) ihre Rede unter das Motto „Sprache verbindet“. Als Lehrerin von Sprachkursen für Migranten sei dies der Slogan von einem Plakat in der Schule, der sich bei ihr im Kopf festgesetzt habe. Worte könnten vieles bewirken: trösten, ermuntern, loben. Aber auch verletzen, Hass ausdrücken, entmutigen. Ja, man könne sogar jemandem das Wort abschneiden. Trotzdem müsse gesprochen werden. Das wünsche sie sich für die Gemeinde. Dass alle Entscheidungen für die Bürgerschaft in einem offenen Dialog durchschaubar seien. Gemeinsam mit Ulrich Ziebart (OGL)übernahm sie die Begrüßung und Danksagungen für alle, die sich im Ehrenamt in der Gemeinde einbringen. Ziebart bedankte sich auch ausdrücklich für die hohe Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl im letzten Jahr. Auch er wünschte sich einen offenen Dialog und konstruktive Ideen für die Arbeit in der Gemeinde.

Der Rück – und Ausblick der Rede von Bürgermeister Krafft begann- das muss man leider so schreiben- beim Müll! Und zwar beim Plastikmüll. Offenbar kam es in letzter Zeit zu Engpässen bei der Vergabe der gelben Säcke im Bürgerbüro. Daher winkte BM Krafft mit einer Rolle gelber Mülltüten hinter dem Rednerpult und versprach jedem Bürger beim Rausgehen an der Garderobe eine Rolle Mülltüten. Denn man habe den Anbieter gewechselt. Neuer Vorrat sei da. Na, da hüpft doch das Herz der Bürgerschaft vor Freude! Oder denkt sie vielleicht doch eher darüber nach, den Plastikmüll mittels logistischer Strategien vor einem Einkauf zu vermeiden? Wäre das möglicherweise auch ein Beitrag zu den ökologischen Zielen, die BM Krafft später z.B. mit dem 1000 Bäume-Programm und den neuen Insektenhotels angesprochen haben wird? Vielleicht eine Gemeinde mit weniger Plastikmüll?

Hier könnte man die Berichterstattung eigentlich beenden. Es gab nämlich nichts Neues. Doch, die Ehrungen und die gute Musik der Bürgerkapelle. Aber die Aufzählung der Projekte der Vergangenheit und der Zukunft waren redundant. Die Einzelheiten überlässt AGORA gerne anderen Berichterstattern des Ortes. Ergebnisse der vergangenen Kommunalwahl wie eine tibetanische Gebetsmühle herunterzubeten, ohne dabei die in diesem Jahr bevorstehende wichtige BM -Wahl zu erwähnen, reißt auch niemanden vom Hocker. Apropos Hocker: Man solle diesmal nicht unter den Sitz schauen und mit den Händen nach dort festgeklebten Zetteln tasten, so BM Krafft, vielmehr die Hände bei sich behalten und schon gar nicht damit auf den Schoß des Nachbarn. Frivol?

Die Auswertung allerdings der im letzten Jahr auf Zetteln unter den Stühlen geklebten Umfrage zum bezahlbaren Wohnraum war nun auch nicht so ergiebig! Für die Papiertonne?

Was bleibt? Interessante Gespräche nach dem Motto „Sprache verbindet“ im Anschluss. Eine Vorausschau auf die Bürgermeisterwahlen in diesem Jahr gab es nicht, aber vielleicht demnächst ein Seminar zur Mülltrennung und Vermeidung, an dem ja unsere geflüchteten Mitbürger*innen bereits haben teilnehmen dürfen.

Aktualisierung: Der gelbe Sack im Bodenseekreis ist wohl tatsächlich ein Problem. Hier eine Information des Abfallwirtschaftsamtes Bodenseekreis zu den Lieferengpässen 14.1.2020, 18.54 Uhr

Und für Lesemuffel ein kurzer Film zur Wiederverwertung von Plastikmüll von Panorama, 15.12020, 8.23 Uhr

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