Demokratisch legitimiert für Gäste

Der Noliplatz

Man konnte dort heute viele Leute treffen, besonders  auch „Einheimische“, wenn  man überhaupt  diese Differenzierung vornehmen möchte.

Um direkt den Kritikern  den Wind  aus den Segeln zu nehmen: Es  war heute noch nicht  alles perfekt. Der Standort wird noch vom  Denkmalamt geprüft, damit die Sichtachsen zwischen dem  Platz und den denkmalgeschützten Bereichen, z.B. dem historischen Kran oder dem Zollhaus nicht gestört werden. Auch die Dixi-Toilette für das Personal soll nicht endgültig sein. Es ist übrigens wohl nicht erlaubt, dass sich das Personal unabhängig von Corona beispielsweise die Toilette am Uhlandplatz oder am Rathaus mit den Gästen teilt. Auch  mussten sich  die Gäste heute noch ohne italienisches Fingerfood begnügen. „Es war ein Schnellstart“, so Roman Wocher.  In den nächsten Tagen soll auch der kleine Hunger befriedigt  werden. . .Geöffnet wird von 10 Uhr bis 22 Uhr, wenn es nicht regnet.

Nachdem bereits  im Oktober 2019  nach einem  Antrag der Freien Wähler ein Prüfauftrag zur Abklärung der aktuellen Gegebenheiten und Vorschriften für die Einrichtung einer  Bewirtung  am  Noliplatz an die Verwaltung  einstimmig  beschlossen wurde, wurde  am  25.05.2020 nach  einem Interessenbekundungsverfahren auch wieder einstimmig die Vergabe  an den Bewerber Nr.1 mit der höchsten Punktzahl, die Eckstein-Wocher GbR, beschlossen. Das war ein demokratischer, transparenter Prozess.

Das kann man von anderen bauplanerischen Projekten in LA aus der Vergangenheit  nicht behaupten. Der Redaktion AGORA wurde gerade in den letzten Tagen ein Schreiben des Fachbereichs Bauverwaltung innerhalb des Gemeinderverwaltungsverbandes  ( GVV)  Eriskirch Kressbronn Langenargen vom  letzten Jahr  (8.0.8.2020) an einen fragenden Einwohner zugesandt. Es geht um fast das gleiche, hinsichtlich Denkmalschutz sensible Areal am alten Zollhaus und die umstrittene Terrasse des Seevital.  Wirklich zum  letzten Mal!

Dort schreibt auf Nachfrage des Einwohners der Leiter des Baurechtsamtes Metzler zum Thema Terrasse Seevital zurück: „Aus den  Plänen war klar zu erkennen, dass tatsächlich eine  solche  bauliche  Anlage, wie sie  letztlich  auch  errichtet  wurde, gemeint  war, der Antrag  war  also  aus  unserer  Sicht hinreichend  bestimmt  und ausreichend. Wir haben diese „Verschattung“ als  Terrassenüberdachung  angesehen und auch so  genehmigt. Vor  diesem  Hintergrund liegt  derzeit  keine abweichende  bauliche  Nutzung vor, hier  liegt tatsächlich  eine  Terrassenüberdachung  vor, „Verschattung“ ist  aus  unserer Sicht nur eine  andere  Bezeichnung für dieselbe  Nutzung.. . .“

Soweit  das „Wording“ dem einzelnen Bürger gegenüber. Wir erinnern uns: In der  Schwäbischen Zeitung vom  8. Mai 2019 wird der Leiter den Baurechtamtes Metzler zitiert: „Konkret gehe es um eine Terrassenverschattung, und weil im Bebauungsplan nichts Gegenteiliges enthalten sei, müsse der Antrag genehmigt werden. Der Amtsleiter versicherte: ‚Wenn die Verschattung anders genutzt wird als genehmigt und beispielsweise ständig geschlossen ist, würden wir dagegen vorgehen.‘“

Er kann gar nicht dagegen vorgehen, weil er eine  Überdachung, deren Ausführung  die  Verantwortlichen genau kannten, genehmigt hat. Genehmigt mit vielen undurchsichtigen Entscheidungen, die für den damaligen Gemeinderat im Gegensatz zur Noli – Gastronomie nur schwer zu  durchschauen waren.

Transparenz nicht für alle. Man kann nur von innen nach außen schauen.Die Passanten schauen von außen auf den schwarzen Kubus . . . , aufgenommen 8.06.2020:

AGORA nimmt  Stellung: Ein gelungener Schnellstart mit der Hoffnung auf viele schöne  Begegnungen am Gondelhafen- ohne Überdachung. Ein wenig Venedig in Coronazeiten. Und nochmal an die möglichen Kritiker: Der Weg dorthin war ein demokratischer, transparenter Prozess! 

Bildunterschrift aktualisiert, 13.6.2020

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