Dem Wind und Wetter übergeben

Das Dammhäusle

Jetzt ist es offiziell: Das Dammhäusle wurde gestern im Beisein von Vertretern fast aller Fraktionen des Gemeinderates ( Susanne Porstner, FWV und 1.stellvertretende Bürgermeisterin/ Christine Köhle, OGL und 2.stellvertretende Bürgermeisterin / Peter Kraus, OGL und Karl Schmid, SPD bei stürmischem Wind eingeweiht. 

Bürgermeister Münder betonte in seiner kurzen Ansprache, dass es ihm wichtig sei, dieses Denkmal von Langenargen mit einer kleinen Feier entsprechend zu würdigen. Er bedankte sich als Bauherr herzlich bei den anwesenden Handwerkern der ausführenden Firma Frei und dem Architekten Albrecht Weber für die geleistete Arbeit auf hoher See. Impressionen:

Ein Prosit auf die Vollendung
Wie es mal war (c) A.Weber
Vorher (c) A.Weber

Jetzt: Eine besondere Umgebung

Innen und Außen
In neuem Licht
Den Schalter für die Glocke gibt es noch im Inneren des Häuschens.
Die Glocke: Außer Betrieb
Fahrplanaushang Vorderseite: Noch leer
Rückseite: Geschichte(n) für die Wartenden

Anschließend fasste Albrecht Weber die Baugeschichte zusammen, während die Zuhörerschaft den Wellenschlag unter sich hören und spüren konnte:

„Das denkmalgeschützte Dammhäusle am Ende des Landungsstegs ist zusammen mit dem Montfortschloss, der Kirche St. Martin und dem Gemeindehafen Teil der Langenargener Seeansicht,ein markantes, lieb gewonnenes Wahrzeichen mit hohem Nutzwert.
Vielen privaten Langenargener Erlebnissen bot es in der Vergangenheit einen (Schutz-)Raum.
Es wurde von Dezember 2022 bis Mai 2023 mit Mitteln der Gemeinde
Langenargen einer dringenden Grundsanierung unterzogen, nachdem Notsicherungen zuvor nötig waren.
Bereits im Jahre 2018 erfolgten Schadenserfassungen, und erste Abstimmungen mit dem Landesamt für Denkmalpflege. Nach Erarbeitung eines Konzepteswurde im Dezember 2018 die denkmalschutzrechtl. Genehmigung erteilt.
Zur Architektur:
Das jetzige „Dammhäusle“ wurde als witterungsschützender Wartebereich fürdie Passagiere der Bodenseepersonenschifffahrt mit innen und außen umlaufenden Sitzbänken unter einem großen schützenden flachen Walmdach imJahre 1927 anstelle eines Vorgängerbaus (vermutlich 1904-1926) als Holzbau errichtet. Eine ursprüngliche Lasur der Holzoberfläche ab 1927 erwies sich
bald als wenig witterungsbeständig, weshalb nach wenigen Jahren ein deckender Ölanstrich Innen und Außen aufgebracht wurde. Dieser historischeGrünton mit diversen gliedernden weißen Absetzungen wurde nach Farbbefundung mit Zustimmung des Landesdenkmalamtes als 2. historische Farbfassung im Frühjahr 2023 rekonstruiert.
Bedenkt man, wie vielen Seestürmen das „Häusle“ an dieser exponierten Stelle Widerstand geleistet hat, ist man beeindruckt von der vorgefundenen, verformungsfreien Holztragkonstruktion. Diese wird nach einer fachgerechten Instandsetzung und einer denkmalgerechten Restaurierung viele weitere Generationen erfreuen.
Der frisch restaurierte innere Schutzraum wird gemäß seiner bauzeitlichen Funktion der Öffentlichkeit wieder vermehrt zugänglich sein.
Insgesamt beeindruckt auch das innere Raumerlebnis der späten 20iger Jahre: Also eine revitalisierte Bereicherung der Baukultur des Ortes.

Zudem bietet der Schutzraum in Zeiten des Klimawandels insbesondere
älteren Besuchern wieder einen willkommenen Rückzugsbereich bei Extremwetterereignissen (z.B. Hitze, hohe Sonnenstrahlung, Starkregen).”

Zum Schluss fügte er hinzu, dass die Baukosten eingehalten wurden: Brutto 180000 Euro, die wegen Wegfalls der Mehrwertsteuer für die Gemeinde LA bei ca.150 000 Euro netto liegen.

AGORA-LA hat mit vielen Bildern und Worten in den letzten Monaten das Geschehen am Ende Landungssteges begleitet. Sowohl aus der Nähe als auch aus der Ferne. Die Versenkung der Zeitkapsel finden Sie beispielsweise hier in Wort und Bild. Unter dem Suchbegriff „ Dammhäusle“ können Sie alle Beiträge nachlesen-es waren recht viele! Den „freien” Text von Katrin Seglitz finden Sie hier auf ihrer Homepage.

Jetzt kommen die aktuellen Bilder von gestern auf hoher See:

Die Menschen hinter der Arbeit

Freude: Anton Frei
Arbeit auch für die Verwaltung, links: Ortsbaumeister Markus Stark, vorne Architekt Albrecht Weber

Und zum Schluss gab’s noch Werbeartikel: Kein Sturm im Wasserglas-Tassen im Sturm

Das Dammhäusle auf den Tassen für Kaffee und Tee

Langenargen hat also nun ein Kleinod mehr. Pünktlich zur 1250-Jahrfeier, so dass man nun in Ruhe auf dem Bänkle vor dem Dammhäusle Teile der Ausstellung “Zwischen Schlosspark und Zitronengässle” bei frischer Brise genießen kann. (vgl hier)

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