Das passt zur Regionalplandiskussion

Lokales Klima- und Wissensportal macht Klimawandel im Bodenseekreis sichtbar

(zwei Aktualisierungen, 19.06.2021,9.26 Uhr)

Wohin geht die Reise?

Da kommt sie, die Pressemitteilung aus dem Landratsamt Bodenseekreis am Freitagmittag zum Abschluss einer diskussionsfreudigen Woche um den Regionalplan:

Friedrichshafen, 18.06.2021

P R E S S E M I T T E I L U N G

Lokales Klima- und Wissensportal macht Klimawandel im Bodenseekreis sichtbar

Weltweit sind der Klimawandel und seine Folgen durch Extremwetter bereits deutlich bemerkbar. Dass sich der globale Klimawandel auch im Bodenseekreis messbar abzeichnet, ist nun mit Zahlen und Fakten in zwei öffentlich zugänglichen Online-Angeboten der Universität Freiburg gemeindescharf dokumentiert. Auch ein Blick in die Zukunft ist möglich: Forschende am Institut für Umweltsozialwissenschaften und Geographie veranschaulichen mit einer interaktiven Karte die Auswirkungen des Klimawandels auf Kommunen und Landkreise in Baden-Württemberg in den kommenden 80 Jahren. Ein Klimasteckbrief zeigt klimatische Parameter für jede einzelne Gemeinde, zum Beispiel die mittlere Jahrestemperatur und die durchschnittliche Anzahl der Frosttage oder Tropennächte. Zudem werden in einem Wissensportal Anpassungsmöglichkeiten dargestellt und Handlungsempfehlungen für die Kommunen gegeben. 

Die neuen Informationsangebote wurden im Rahmen des Projektes LoKlim entwickelt, bei dem der Bodenseekreis als einer von sechs Pilotlandkreisen in Baden-Württemberg beteiligt ist. Ziel des Projektes ist es, kommunale Institutionen und Akteure bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen gegen den Klimawandel zu begleiten.

Im Bodenseekreis wurden in diesem Zuge bereits Umfragen durchgeführt, die die Betroffenheit der Kommunen sowie das Interesse und die Möglichkeiten für entsprechende Maßnahmen ermittelt haben. „Schon seit vielen Jahren wird aktiv an Anpassungen an den Klimawandel gearbeitet, zum Beispiel in der Forst-, Wasser- und Landwirtschaft“, so Dorothea Hose-Groeneveld, Energie- und Klimaschutzbeauftragte im Landratsamt Bodenseekreis. „Der Klimawandel betrifft jedoch all unsere Lebensbereiche und deshalb liegt uns das Projekt sehr am Herzen.“ Workshops bieten zudem Austausch und Unterstützung für Kommunen und Amtsvertreter.  

Schon seit Jahren dokumentiert die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg die Auswirkungen des Klimawandels in Baden-Württemberg. Ein Projektteam an den Professuren für Physische Geographie und Geographie des Globalen Wandels der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg veröffentlicht nun ein lokales Klimaportal sowie ein Wissensportal zum Thema. Die Webseiten beinhalten allgemein verständlich aufbereitete Klimadaten und -karten, die alle Gemeinden in Baden-Württemberg abdecken. Wer Interesse an dem Projekt, dem Klimawandel und dessen Folgen in der eigenen Region hat, kann sich dort informieren. Im Projekt „Lokale Kompetenzentwicklung für Klimawandelanpassung in kleinen und mittleren Kommunen und Landkreisen“ (LoKlim) erarbeiteten die Freiburger Forschenden außerdem individuelle Strategien und Handlungsempfehlungen für kommunale Klimawandelanpassung. 

Für jede Gemeinde Baden-Württembergs zeigen die Steckbriefe im lokalen Klimaportal elf Klimaparameter, jeweils für die nahe Vergangenheit (1971-2000), die nahe Zukunft (2021-2050) und die ferne Zukunft (2071-2100). Der Vergleich zu anderen Kommunen in Baden-Württemberg ist über eine interaktive Karte möglich. 

Die beiden Portale und die Klimasteckbriefe stellen ein erstes Zwischenergebnis des Projekts dar. Das Projektteam hat die Auswirkungen des Klimawandels in anschaulicher Weise zusammengetragen und visualisiert. „Unser nächstes Ziel ist die Zusammenfassung von Kommunen in Clustern, die aufgrund von vergleichbaren sozioökonomischen und geographischen Eigenschaften ähnliche Auswirkungen des Klimawandels erleben und zu erwarten haben“, sagt Rüdiger Glaser, Professor für Physische Geographie. „Dann können wir für die Cluster lokalspezifische Anpassungsmöglichkeiten und Handlungsempfehlungen erarbeiten.“ Die Klimadaten werden mit sozioökonomischen Daten wie zum Beispiel der Bevölkerungsdichte, der wirtschaftlichen Situation sowie der land- und forstwirtschaftlichen Nutzung abgeglichen. „Im Ergebnis kann so eine wissenschaftlich fundierte und gleichzeitig praxistaugliche Einschätzung der Betroffenheit durch den Klimawandel für jede einzelne Kommune und jeden Landkreis in Baden-Württemberg erfolgen“, erläutert Glaser.

Das Projekt LoKlim startete im Januar 2020 und wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Rahmen der Deutschen Anpassungsstrategie gefördert. Die Städte Böblingen, Bad Krozingen und Kehl sowie der Landkreis Böblingen, der Bodenseekreis und der Enzkreis beteiligen sich als Praxispartner am Projekt. Darüber hinaus unterstützen sieben weitere Städte das Vorhaben als Netzwerkpartner: Emmendingen, Freiburg, Lahr, Mannheim, Offenburg, Rastatt und Waiblingen.

Lokales Klimaportal: https://lokale-klimaanpassung.de/lokales-klimaportal/

Wissensportal: https://lokale-klimaanpassung.de/wissensportal/

Landratsamt Bodenseekreis: https://www.bodenseekreis.de/de/umwelt-landnutzung/klimaschutz-klimawandel/klimafolgenanpassung/   

Kontakt:

Dorothea Hose-Groeneveld 

Energie- und Klimaschutzmanagement

Landratsamt Bodenseekreis

Tel: 07541 204-5887

E-Mail: dorothea.hose-groeneveld@bodenseekreis.de

Prof. Rüdiger Glaser

Institut für Umweltsozialwissenschaften und Geographie

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Tel: 0761 203-3527

E-Mail: ruediger.glaser@geographie.uni-freiburg.de

Prof. Dr. Hartmut Fünfgeld

Institut für Umweltsozialwissenschaften und Geographie

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Tel: 0761 203-3560

E-Mail: hartmut.fünfgeld@geographie.uni-freiburg.de

Franziska Becker

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Tel.: 0761 203-54271

E-Mail: franziska.becker@pr.uni-freiburg.de

Bild: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Im Klimaportal lassen sich die Veränderungen verschiedener Klimaparameter bis in die ferne Zukunft nachvollziehen. Interessierte können beispielsweise sehen, wie viele heiße Tage es in Baden-Württemberg in den Jahren 2071 bis 2100 voraussichtlich geben wird.

Ergänzung AGORA-LA:

Wenn Sie auf Langenargen schauen wollen, AGORA-LA hat für Sie hier geklickt. Wie war das mit der „Enkeltauglichkeit“ vor Ort und anderswo? Die Entwicklung hat Auswirkungen auf alle Bereiche unserer Gemeinde. Mit Blick auf die Gemeinderatssitzung am Montag, in der u.a. über die Zukunft der Blutbuche in der Kirchstraße entschieden werden soll, darf man sich fragen: Wie wird unsere Vegetation der Zukunft überhaupt aussehen? Wieviel grünen Pflegebedarf werden Gemeinden brauchen? Wie gehen wir mit Flächenverbräuchen zukünftig um? (s. AUT-Sitzung am Dienstag) um? Wie und mit welchem Grün werden Straßen gestaltet, deren Aussehen sich auch in einer kleinen Straße wie der Kirchstraße verändert. Dort soll das Haus, vor dem die Buche noch steht, den Eigentümer gewechselt haben. Das berichten mehrere Quellen.

Foto:AGORA-LA: Januar 2021

Gegenüber davon wurde auch neu gebaut, dort sprießt kein grünes Blättchen mehr. . .

Beim besten Willen: kein grünes Blatt passt mehr in diese Steinwüste

Wahrscheinlich reichen entblößte Frauen und Baumhäuser (s.o) nicht. . . . und der Ausspruch Klima, Klima,Klima vom grünen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann aus dem Wahlkampf auch nicht. Für ein “bisschen Klima” sind wir zu spät.

Heute laufen sie wieder gegen die globale Erderwärmung um die Wette, die Friday for Future- Kids

Aktualisierung: 18.06.2021, 20.19 Uhr

In der heutigen Ausgabe der Schwäbischen Zeitung kann man unter der Überschrift „Bürgermeister bekennen sich” Stellungnahmen von sechs Bürgermeistern- Bruno Walter (Tettnang), Arman Aigner(Eriskirch), Ole Münder (Langenargen), Ralf Meßmer (Oberteuringen), Reinhold Schnell (Neukirch) und Elisabeth Kugel (Meckenbeuren) -zum Regionalplanentwurf lesen. Zum Thema Wohnraum äußert sich Bürgermeister Münder: “Alle wollen bezahlbaren Wohnraum-aber wer soll den denn anbieten, wenn nicht die Kommune?”

Aktualisierung: 19.06.2021, 9.22Uhr

AGORA-LA freut sich über Spenden, s.Impressum

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