„Frieden, Freiheit, Selbstbestimmung?“

 Mini- Demonstration in LA

Gestern Abend: Hineingeraten in eine Demonstration, gestoppt an einem Zebrastreifen in LA von Querlaufenden: Eine Gruppe Menschen, die „Freiheit, Frieden, Selbstbestimmung!“ skandiert. So gestern Abend in LA downtown.

Gleichzeitig laufen im Radio die Nachrichten: Die Zusammenfassung der Rede des ukrainischen Präsidenten Zelenskyj im Bundestag, der an den Fall der Mauer, an den Kampf der Ostdeutschen für die Freiheit erinnert, die zuvor 1989 für ihre Selbstbestimmung immer wieder montags auf die Straße gegangen waren. „Mitten in Europa steht wieder eine Mauer, aber eine zwischen Freiheit und Unfreiheit,“ so der ukrainische Präsident in seiner Videoansprache.

Und da geht ein Häufchen KrachmacherInnen offenbar immer in LA wieder donnerstags gegen die Corona-Auflagen auf der Straße „spazieren“- verschämt im Dunklen? Mit einem Lied auf den Lippen mit dem Refrain: „ Die Hölle der Freiheit. . . . ? “

Ja, sagt der Polizist im Streifenwagen am Ende des Zuges auf Nachfrage, das gehe seit drei Monaten so und sie müssten den Umzug immer begleiten. Nein, die Gruppe sei nicht angemeldet, sie würde geduldet.

Seit drei Monaten? Vielleicht meint man im Amt für Sicherheit und Ordnung, dass eine Duldung die Bedeutung dieser Minderheit von Impfgegnern schmälert. Das mag ja sein, aber wie hieß es gestern im Bundestag in der Impfpflichtdebatte? Eine Minderheit nimmt die Mehrheit in Geiselhaft! So ein Trüppchen spaziert also seit drei Monaten durch unseren Ort? Beschäftigt den Streifendienst? Eigentlich sind sie nicht diese Zeilen wert. Aber in Zeiten, in denen in der Ukraine Menschen ihrer Freiheit und noch schlimmer viele ihres Lebens beraubt werde und in der Hölle von Mariupol versuchen zu überleben, reicht es nicht mehr aus, sich nur fremd zu schämen. Man muss wenigstens wissen, dass dies in unserem Ort seit Monaten ohne Anmeldung bei den Behörden geduldet wird.

Hier werden die Menschen beleidigt, die als Geflüchtete aus der Hölle in der Ukraine bei uns angekommen sind. Wie soll man denen erklären, dass in unserem Ort eine Gruppe Menschen die Errungenschaften unseres Grundgesetzes wie die Versammlungsfreiheit missbraucht, um gegen die vermeintliche Unfreiheit zu demonstrieren, während die ukrainischen Menschen mit selbstgebastelten Molotowcocktails ihre Freiheit verteidigen? Was mögen die vielen freiwilligen HelferInnen darüber denken, die an den Ankunftsorten den Ankommenden Hilfe leisten?

Irgend etwas stimmt da nicht, aber vielleicht sind diese nach Luft schnappenden Spaziergänger, die selbstbestimmt das Trömmelchen schlagen und immer donnerstags in unserem Ort unterwegs sind, ja gar nicht der Rede wert.

Allerdings, ein gewisses Schamgefühl über die geschätzt 40 SpaziergängerInnen in unserem Ort bleibt schon.

Foto (c) AGORA-LA: 17.03.2022 , 19.38 Uhr
17.03.2022, 19.37 Uhr

Aktualisiert: 18.03.2022, 13.01 Uhr

Das schreibt die taz hier zu „Querdenkern“ und ihre Verbindung zu Putin.

Hier geht’s zum RKI-Wochenbericht von gestern. Dort heißt es in der Zusammenfassung:

Personen mit einer neuen Atemwegserkrankung sollten unbedingt bei Symptomen wie z. B. Schnupfen, Halsschmerzen oder Husten (unabhängig vom Impfstatus) zu Hause bleiben, gegebenenfalls die Hausarztpraxis kontaktieren und sich je nach ärztlicher Einschätzung testen lassen.

Grundsätzlich sollten auch weiterhin Kontakte nach Möglichkeit reduziert werden. Sofern Kontakte nicht gemieden werden können, sollten sie auf einen engen Kreis von Personen beschränkt werden, Masken getragen und Mindestabstände eingehalten werden. In Innenräumen sollten kontinuierlich medizinische Masken getragen werden. Innenräume sind vor, während und nach dem Aufenthalt mehrerer Personen regelmäßig und gründlich zu Lüften (AHA+L-Regel). Das RKI rät dazu enge Kontaktsituationen, z. B. Tanzveranstaltungen und andere Feiern im öffentlichen und privaten Bereich zu meiden. Es wird empfohlen, die Corona-Warn-App zu nutzen.

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