KITA-Studie
Hinterher ist man immer schlauer: Die KITA-Schließungen zu Beginn der Pandemie waren unnötig. Das sagt die Studie des Deutsche Jugendinstitut (DJI), die gemeinsam mit dem Robert-Koch-Institut (RKI) gestern veröffentlicht wurde. Dass Kinder aus benachteiligten Familien noch mehr ins Hintertreffen gerieten, war erwartbar.
„[. . .] Die Leitungsbefragung identifiziert gestiegene Förderbedarfe insbesondere bei benachteiligten Kindern.
Als förderlich für Interaktionen zwischen Fachkräften und Kindern sowie mit Eltern erwies es sich, wenn Einrichtungen auch in der Pandemiesituation ihrem Bildungsauftrag nachkommen konnten. Im Frühjahr 2022 identifizierten allerdings 43 % der Leitungen gestiegene Förderbedarfe in der sprachlichen Entwicklung, 46 % in der motorischen Entwicklung und 58 % in der sozio-emotionalen Entwicklung ihrer betreuten Kinder. In Einrichtungen mit einem größeren Anteil an Kindern aus benachteiligten Verhältnissen war der Anteil höher. Etwa 40 bis 50 % der Leitungen gaben im Frühjahr 2022 an, zusätzliche Förderangebote im Bereich der sprachlichen Bildung, der Bewegungsförderung, der Förderung der sozio-emotionalen Entwicklung sowie der psychischen Gesundheit von Kindern geschaffen zu haben. Die Medienausstattung der Einrichtungen hat sich im Laufe der Pandemie etwas verbessert, allerdings wurden an dieser Stelle weitere Bedarfe geäußert.[. . .]“
Das Portal News4Teachers schreibt hier dazu:
„[. . . ] Nicht untersucht wurde, inwieweit Kita-Personal besonderen Gesundheitsrisiken ausgesetzt war. Das ist erstaunlich: Mehrere Untersuchungen von Krankenkassen kamen – unter Einbeziehung von Versichertendaten – zu dem Schluss, dass Erzieherinnen und Erzieher eine der am meisten durch Corona belasteten Berufsgruppen sind, gleichauf mit Angehörigen der Gesundheitsberufe (News4teachers berichtete). Bis Oktober 2021 meldete das Robert-Koch-Institut mindestens 35 Corona-bedingt verstorbene Erzieher/Lehrkräfte (News4teachers berichtete auch darüber) – kein Wort dazu im Bericht.“
Inzwischen ist die Situation an Schulen und Kindergärten mit und ohne Pandemie oder Ukrainekrieg schlecht. Am Personal im Bildungsbereich wurde immer schon gespart. Das rächt sich jetzt nochmal besonders. Und dann das noch: Die neue Kultusministerin in Hannover hat im Wahlkampf angekündigt, Elektriker und Erzieherinnen unterrichten zu lassen. Hier.
Es ist immer wieder erstaunlich, dass KultusministerInnen selten mal richtig an der Schulfront gearbeitet haben. Auch nicht Frau Schopper als Kultusministerin in The Länd, die damals mit ihrer Taschentuch-Empfehlung Furore machte.
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