Eine neue wichtige Plattform

Mit Fakten gegen Fakes

Wie wichtig es ist, im Kleinen wie im Großen zwischen Fakten, Fakes und Meinungen zu unterscheiden, hat AGORA-LA hier dargelegt. Jetzt gibt es den größten Zusammenschluss von Faktencheck-Teams und Forschenden im deutschsprachigen Raum, das German-Austrian Digital Media Observatory (GADMO). Ihr Ansatz lautet:

“[. . . ]

Bürger gegen Desinformation im Netz wappnen

Medienkompetenz ist eine der wichtigsten Fähigkeiten in unserer zunehmend digitalisierten Welt. Sie ermöglicht uns, verantwortungsbewusst und kritisch mit Medien umzugehen. Medienkompetenz bedeutet nicht nur, verschiedene Medienformen verstehen und unterscheiden zu können – sie ist ein unverzichtbares Handwerk, um vermittelte Informationen einzuordnen und Desinformation zu erkennen.[. . . ]”

Schauen Sie mal rein. Es lohnt sich.

Und noch eine Tipp für Menschen, die sich mit Computerspielen beschäftigen. AGORA-LA ist Mitglied bei Reporter ohne Grenzen (RSF) und hat den folgenden Hinweis in einem Newsletter zum diesjährigen Tag gegen die Internetzensur bekommen:

“Ich möchte Ihnen heute etwas über eines der erfolgreichsten Computerspiele der Welt erzählen. Es heißt Minecraft, existiert seit über zwölf Jahren und versammelt Monat für Monat mehr als 140 Millionen aktive Spieler*innen vor den Bildschirmen. Und es ist ein sehr politisches Spiel – wenn man es geschickt nutzt. 

Erstmals zum Tag gegen Internetzensur vor drei Jahren, am 12. März 2020, hat die Agentur DDB für uns die „Uncensored Library“ gebaut – eine digitale Bibliothek im Spiel Minecraft. Sie nutzt das Spiel als Schlupfloch, um zensierte Artikel von Journalist*innen in deren Heimatländern zu verbreiten. Heute, zum diesjährigen Tag gegen Internetzensur, eröffnen wir in der Uncensored Library den mittlerweile neunten Raum. Er widmet sich dem Iran. Zugleich stellen wir neue Texte in den schon existierenden Raum zu Russland. 

Mit den neuen Inhalten setzen wir den massiven Einschränkungen der Pressefreiheit im Iran und in Russland Informationen und Hintergründe entgegen. Denn die alltäglichen Bedrohungen für Medienschaffende sind immer noch brandaktuell: Das Regime in Teheran versucht mit aller Macht, kritische Berichterstattung über die landesweiten Proteste zu unterdrücken, in Putins Russland ist die Pressefreiheit seit dem Großangriff auf die gesamte Ukraine quasi abgeschafft. 

Mit Blick auf den Iran haben wir uns für Texte des Exilmediums Iran Internationalentschieden. Der unabhängige und regierungskritische Fernsehsender musste nach mehrfachen Drohungen zuletzt seine Büros in London schließen. Mitte Februar stand ein konkreter Terrorverdacht im Raum – das war der Tropfen, der für die Londoner Polizei wie auch die Redakteur*innen das Fass zum Überlaufen brachte. Wenig später beanspruchte die Iranische Revolutionsgarde den erzwungenen Umzug hämisch als Erfolg für sich. Iran International ist im ganzen Iran bekannt, äußert sich regierungskritisch und sendet auf Persisch – genug Gründe für die Behörden, ihn zu kriminalisieren. Im Land selbst riskiert niemand mehr, offen für den Sender zu arbeiten. 

Auch in Russland bestimmen drakonische Gesetze, verbotene Medien und eine massive Zensur das Bild. Fast alle unabhängigen Medien sind verboten, blockiert oder zu „ausländischen Agenten“ erklärt worden, viele kritische Journalist*innen sind geflohen. Umso beeindruckender ist die Arbeit von Ljudi Baikala, übersetzt „Menschen vom Baikalsee“. Die kleine, unabhängige Redaktion aus Irkutsk wurde landesweit bekannt, weil sie Informationen über die im russischen Angriffskrieg auf die Ukraine gefallenen Soldaten sammelte und über ihre Beerdigungen berichtete. Medien waren dort nicht willkommen. Nach den Recherchen von Ljudi Baikala stammen die meisten Toten aus Burjatien und Dagestan – womit die Redaktion belegen konnte, dass viele Vertragssoldaten aus den ärmsten Regionen Russlands rekrutiert werden. 

Müßig zu erwähnen, dass die Webseite von Ljudi Baikala gesperrt wurde. Ein Grund mehr für uns, sie wieder zugänglich zu machen, zumindest über das Computerspiel Minecraft. Immerhin eines der meistgespielten der Welt.”

AGORA-LA freut sich über Spenden, s.Impressum

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