
Noch eine Ergänzung zu dem Beitrag „Grau in grau“: Ziel war natürlich, die „Gärten des Grauens“, die in dem Artikel der Süddeutschen so genannt wurden, hier in LA darzustellen. Dabei stieß AGORA auf die Schule in Oberdorf und die eigentlich gut gemeinte Sammlung für die beiden Bronzefiguren.
Diese Ästhetik der NS -Kunst in der düsteren Zeit von 1936, das Baujahr der Schule, beschreibt das Lemo (Lebendiges Museum online)
„Makellose Frauen und Männer dienten den Nationalsozialisten als Propaganda für die Ästhetik des nordischen Menschen. Sie symbolisierten Schönheit, Reinheit, Anmut und Stärke und sollten die Überlegenheit des „arischen Herrenvolkes“ demonstrieren. ….“
Dieser Ästhetik will man natürlich nicht wieder folgen. Aber das Fresko, das ja als Digitalisat vorhanden ist, könnte die Auseinandersetzung mit der Zeit seiner Entstehung suchen. Es hat bei aller Problematik der NS- Zeit bis zur Schließung der Schule vor wenigen Jahren das Schulleben der Kinder begleitet. Schulgebäude sind immer auch Orte der Identifikation. Das Bild hat für die Schulkinder der Vergangenheit einen Erinnerungswert, trotz aller Kritik. Grundschulkinder nehmen die Problematik doch so nicht war. Für sie bleibt nur das Bild ihrer Grundschule im Kopf!
Konkret könnte man vielleicht eine Tafel mit einem Bild des Freskos aufstellen, die eben den Kontrast zwischen den heutigen beiden Figuren Karl und Klärle und dem damals propagierten Familienbild in einem Informationstext beinhaltet.
Die düstere Zeit einfach, wie AGORA recherchiert hat, unter Putz zu legen und weiß zu streichen, ist nicht der Umgang mit dem Zeitgeist des damaligen sogenannten „Dritten Reichs“. Es wäre ein Anlass im Zuge der Sammlung für Karl und Klärle auch dieses Fresko zu berücksichtigen. Sicher gibt es dafür Fördermittel, wenn es um die Aufarbeitung von Geschichte im Ort geht. Dann hätte die Steinwüste ja noch ein wenig Sinn, nämlich auch dieses Kapitel unserer Geschichte nicht zu verstecken. Aber weniger Steine wären schon schön. Hier noch ein Hinweis zu dem Thema!
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