
Das große Abschiedskonvent mit vielen Darbietungen der einzelnen Arbeitsgruppen und der Installierung der neuen Generalsekretärin Frau Prof.Dr. Azza Karam stand natürlich im Vordergrund des letzten Tages von „Ring for Peace“ in Lindau. Die Amsterdamer Professorin für Religion folgt auf William Vendley, der das Amt seit 1994 innehatte. Margot Käßmann, frühere Ratsvorsitzende der evangelischen Kirche in Deutschland, wird die deutsche Vertreterin im Weltrat von „Religions for Peace.“ Weitere Informationen zur Abschlussdeklaration findet man hier.

Aber die bleibenden Erinnerungs-Splitter am Rande des offiziellen Programms seien im Folgenden beschrieben:
Es war z.B. das Gespräch mit dem Vertreter des indigenen Volkes der Algonquin-Nation aus Kanada, der seine Heimat in den Tiefen der Wälder irgendwo zwischen Québec und Montreal beschrieb. Er hat Angst um diese Wälder, weil sie zusätzlich zu den übrigen Klimaschädigungen durch den Kupferabbau in den dortigen Minen gefährdet seien. . .

Oder die Erzählungen aus Nigeria, wo an Sonntagen die Muslime die Gotteshäuser der Christen bewachen, während die Christen freitags vor den Moscheen Dienst tun, um sich gegenseitig vor Übergriffen zu schützen. Sie setzen die Idee von „Ring for Peace“ um, indem sie eine Allianz der Fürsorge mit gemeinsamen Aktionen („alliance of care with common actions“) bilden, einen menschlichen Schutzring.
Übrigens: Die Beleuchtung der wunderbaren Inselhalle erinnerte immer irgendwie an Heiligenscheine.

Entscheidend aber für das Gelingen der Konferenz waren in all diesen Tagen die vielen spontanen Gespräche an der Kaffeemaschine, beim Mittagessen oder vor der Halle in den Pausen auf der Agora. Mit dem Rabbi, der zwischen Hauptgang und Dessert mal eben aus der Thora zitierte, auf seinen Freigeist hinwies und der spontan zur abendlichen Shabbat- Feier auf die Terrasse in Bad Schachen einlud. Dort konnte man dann in fröhlich singender Runde auch muslimische Vertreter treffen.

Gegessen wurde gemeinsam, angerichtet für 450 hungrige Münder, koscher, vegan oder ganz anders. Auch das mit Liebe aus der Küche des Hotels angerichtet.

Es wurden Adressen getauscht, es wurde gewunken und sich schließlich verabschiedet. Ab morgen ist Lindau leerer, aber unglaublich mehr erfüllt durch Erinnerungen an Begegnungen mit Menschen, die gemeinsam nicht nur einen lebenden Ring für Frieden um alle Mitmenschen bilden wollen, sondern sich auch ganz konkret politisch einbringen wollen. . .und sie wollen wieder nach Lindau kommen.
Vielen Dank an alle, die dieses Treffen ermöglicht haben, vielen Dank auch der Bevölkerung in Lindau!

Zum Schluss die Erklärung zur aktuellen Situation der Brände im Amazonas-Gebiet (direkt fotografiert von der Präsentation)

Last but noch least:
Adressen aus den Pavillons der Agora: Die EinDollarBrille , House of one,
. . . und noch ein Hinweis: die Fotoausstellung in den Friedensräumen in Lindau läuft noch bis zum 1. September 2019!