Normalität?

Man freut sich wirklich mal über einen Bericht aus der Normalität.
Worum geht es? Die Schwäbische Zeitung berichtet heute aus LA: „Der neue Arbonerplatz ist fast fertig“. Die Betonung liegt auf „fast“ und die Begründung für den zeitlichen Verzug liefert Ortsbaumeister Markus Stark gleich mit. Man habe neben der Sanierung von schadhaften Kanälen und Leitungen einen bislang unbekannten Erdtank ausbauen und entsorgen müssen.
Zur Erinnerung: Die Gestaltung des Arborner Platzes wurde neben anderen Themen im Oktober 2017 erstmalig im damaligen Gemeinderat behandelt. Im Oktober 2018 wurde dann unter Punkt 5 des Kurzberichtes einstimmig den geplanten Maßnahmen zugestimmt. Dort heißt es, dass die Fertigstellung bis Jahrsende 2018, spätestens zur Saison 2019 erfolgen soll. Im Kurzbericht vom Februar 2019 erkannte der Gemeinderat mit 2 Gegenstimmen die Ausführungsplanung des Ingenieurbüro Daeges an. Dort wurde inklusive „Unvorhergesehenem“ eine Summe von rund 200 000 Euro angegeben. Im Bericht der Schwäbischen Zeitung heute liest man, der Gemeinderat habe im Etat von 2019/2020 etwa 280 000Euro bewilligt.

Die „Fast-Fertigstellung“ des Arborner Platzes wurde im Rahmen von einfachen Instandsetzungsarbeiten durchgeführt. Sie so groß in Szene zu setzen, mag dem Bedürfnis des Berichterstatters nach Normalität in Corona-Zeiten geschuldet sein. Dass der Bürgermeister jedoch eine große Einweihungsfeier ankündigt für einen Platz, der seit dem Beginn der Planung immer mehr Grün verloren und einen eingeschränkten Blick auf den See durch die Verbauung der Terrasse des Hotel Seevital erfahren hat, verwundert schon. Nicht zu vergessen die Fällung des großen Baumes beim Hotel Seevital!
Ob die avisierte Schweizer Delegation mit dem verstellten Blick zufrieden sein wird, dürfte damit fraglich sein. Dieser Platz hat verloren. Da hilft auch eine Sitzinsel mit etwas Grün in der Mitte und der Satz von Bürgermeister Krafft: “Wir freuen uns also auf das Kommende” nicht. Aber vielleicht bleibt der Delegation aus der Schweiz der Anblick wegen Corona erspart.
Kommentar verfassen