Soziale Arbeit

Zuwendung 

Beziehungen leben von Kontinuität. Beziehungen sind mehr als nur das Salz in der Suppe, die die Berufung zu sozialer Arbeit würzen. 

Diese  Kontinuität  ist leider nicht gegeben, wenn man Stellen für Integrationsmanager befristet. Genau dies sieht die Landesregierung jedoch vor. Nach fünf Jahren im Flüchtlingskrisenmodus werden diese  Stellen, die idealerweise von studierten Sozialarbeitern in den  Kommunen besetzt werden sollten, über den Pakt  für Integration des Sozialministeriums finanziert. Auch die jetzt ausgeschriebene Stelle für  den  Gemeindeverwaltungsverband  Eriskirch -Kressbronn- Langenargen  (GVV EKL) ist auf  zwei  Jahre  befristet. Wie soll denn in einer solchen Befristung  eine vertrauensvolle  Beziehung zwischen den Betreuern und den ihnen anvertrauten  Menschen wachsen?

Natürlich  könnte eine  Kommune, die den hohen Wert dieser  Arbeit erkennt, eine  solche  Stelle aus eigenen Mitteln finanzieren. Aber  Sozialarbeit  war noch nie  „sexy“. Sie kostet in erster Linie nur und spielt besonders in der Integrationsarbeit von geflüchteten Menschen eher eine untergeordnete Rolle. Soziale Themen im Kontext von Geflüchteten eignen sich eben nicht für bunte Fotos in der örtlichen Presse, auf denen man,  ähnlich wie  in den Kinder -Wimmelbüchern „Wo  ist  Walter“, den amtierenden BM Krafft suchen darf. Und glauben Sie mir, im Moment findet man ihn zu allen Themen, nur nicht zum Thema Integration.

Sozialarbeiterstellen in anderen Bereiche, z.B. an den Schulen, werden immer  stiefmütterlich  behandelt.Dabei  rechnet  sich diese Investition für die Zukunft. Ein großer Teil der Menschen, die vor fünf  Jahren bei uns ankamen, wird bleiben, ein Teil unserer Gemeinschaft werden und unserer Gesellschaft etwas zurückgeben.

Im  Moment muss die Arbeit in unseren drei Gemeinden von einem Integrationsbeauftragten und einem Integrationsmanager für ca. 300 Geflüchtete geleistet werden. Das bedeutet, dass die aufsuchende Sozialarbeit in allen drei  Gemeinden im Moment nur noch an einem Mitarbeiter im Integrationsmanagement hängt. Der Integrationsbeauftragte Meinel fühlte sich als Soziologe und SPD-Mitglied zu Höherem berufen und kandidierte 2017 in Eriskirch parteilos für den Bürgermeisterposten. Wie die Wahl ausging , wissen wir, sonst wäre er jetzt nicht Integrationsbeauftragter. Man darf sich schon fragen, was schiefläuft, wenn es diesem Bereich unter einem Sachgebietsleiter Integration hier einen ständigen Wechsel des Personals gibt.

AGORA hatte  Presseanfragen an den momentanen Vorsitzenden des GVV EKL, Achim  Krafft, zu diesen Personalien gestellt. Er wird diese Fragen auf Grund von Urlaub  der Mitarbeiter erst nach dem 14.September 2020 beantworten  können, so schreibt er. Bereits am 13.September läuft die  Bewerbungsfrist für die neue Stelle im Integrationsmanagement aus.

Hoffentlich  findet  sich jemand. Heute zieht mal erst die Familie nach fast 8 Wochen Baracke um. Dort sollte jedenfalls niemand mehr  wohnen  müssen. Damit ist die Debatte um die Unterbringung von Menschen an diesem Ort endlich beendet.

Gestern Abend konnte man auf ZDF Zoom zu dem Thema einen Beitrag sehen: Fünf Jahre “Wir schaffen das”.

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