Bilder im Sonnenlicht

Kunstpark am See

Der Spaziergang zur Eröffnung des Kunstparks am See am letzten Freitag war gut besucht. Der Rundgang unter der Leitung von Priv.Doz.Dr. Ralf-Michael Fischer vom Museum Langenargen begann am Schloss, nachdem Bürgermeister Ole Münder die ca. 80 Besucher am Schlosstor im Namen der Gemeinde begrüßt hatte:

Begrüßung
Andrang

Man solle sich nicht täuschen lassen: Mit dem Ende des Uferfestes seien die Feierlichkeiten zum Jubiläum 1250 Langenargen nicht vorbei. Vielmehr habe sich der Kunstpark dem Thema 1250 Jahre Langenargen verschrieben, so Bürgermeister Münder. Er freue sich besonders, dass drei in Langenargen ansässige Künstlerinnen mit ihren Werken dabei seien: Dietlinde Stengelin, Inge Kracht und Annette Weber, die zu dem Eröffnungstermin allerdings nicht anwesend sein konnte.

Blumen für die Künstlerinnen: Dietlinde Stengelin und Inge Kracht

Dr. Fischer nahm seine Besucher mit auf den Gang durch den Uferpark. Er wies darauf hin, dass der Kunstpark nicht nur für Touristen attraktiv sei. Vielmehr böten die Bilder gerade für die Einheimischen Interessantes.Es seien hier die Werke der drei KünstlerInnen aus Langenargen herausgegriffen. 

Inge Kracht beispielsweise stellt auf ihrem Bild Menschen dar, die den Ort ausmachen. So findet man dort tatsächlich beim genauerem Hinsehen Ole Münder mit seiner Wintermütze oder manch andere bekannte Bürger und Bürgerinnen der Gegenwart, aber auch aus vergangenen Zeiten, sogar Tiere. Das dort ausgestellte Bild von Inge Kracht ist Teil einer Bilderreihe, die im Laufe der nächsten Zeit vollendet werden soll.

Inge Kracht: Menschen aus LA, Dr. Ralf-Michael Fischer aus dem Bild getreten

Nahaufnahme: Suchtipp- letzte Reihe (aktualisiert,13.8.2023,18.35 Uhr)

Annette Weber hat den See und die Berge gemalt, aber nicht einfach „schön“, sondern hintergründig mit Andeutungen, die man suchen und finden muss. So schreibt sie: Das Werk „angekommen LA 1250“ zeigt übermalte Geschichte: 
„1250 wildbewegte Jahre, es war Einiges los in Langenargen. Zuletzt waren es die Diskussionen ums schwarz verhüllte Dammhäusle, das im jetzigen, fertig restaurierten Zustand, winzig erkennbar, links im Bild zu sehen ist und der Arbeit den Titel „angekommen“ gibt. Gerade noch zu erkennen ist die aktuelle Ansicht des Montfort-Schlosses,  die Ruine der Droste wurde übermalt. Ganz zart der Säntis in der „glühenden“ Alpenkette mit visionärem großen Kreuz. Daneben nicht mehr wirklich zu identifizieren ein Zeppelin…Im aufgewühlten Bodensee sind viele „Zitate“ zu entdecken, für die, die sich die Mühe machen, ganz nah ans Bild ranzugehen. 
So steht in der Mitte des Gemäldes: „für Wladislaw und all die Anderen“.
Das Thema wird auf der Rückseite des Bildes nochmal malerisch vertieft: 
Es bezieht sich auf einen Galgen im Mückle (Ortsteil Oberdorf), an dem 1941 zur Abschreckung ein Zwangsarbeiter gehängt wurde.“ Weitere Geschichten aus „1250 Jahren Langenargen“ sind übermalt oder nur angedeutet, wie die Seegfrörne oder die Toten im See.“  

„angekommen LA 1250“
Rückseite
„für Wladislaw und all die Anderen“.

Dietlinde Stengelins Bild „See und Sonnenstück“ zeigt ein Bild, das von Naturerscheinungen inspiriert wurde. Der See, der Himmel und die Sonne als Sonnensegel im unteren Bildbereich. „Klirrende, flimmernde Teilchen schimmern auf vielfältigem blauen Grund [. . . ].“

 

Dietlinde Stengelin: „See und Sonnenstück“

Es gibt noch weitere Bilder aus dem Fundus des Museums.Sie sind eher weniger bekannt. Aber es lohnt sich, auch diese auf einem entspannten Spaziergang immer mal wieder anzuschauen. So wie beispielsweise das Bild von Wilhelm Paupié von 1959, das die Kiesförderung als Industriedokumentation zum Thema hat. Heute ganz aktuell im Fokus: Die Bewahrung der Natur rund um den Export von Kies. Es steht wohl eher zufällig neben einem gerade neu gepflanzten Baum im Park.

Wilhelm Paupié: Kiesförderung in Langenargen

Wer sich auf eine Besuch vorbereiten will, dem sei der Flyer zu der Ausstellung empfohlen, der die übrigen Bilder dokumentarischer und auch künstlerischer Art beschreibt. Und natürlich gibt es wieder ein Bild von unserem Maler Purrmann.

Der Rundgang endete feucht-fröhlich auf Einladung der Gemeinde Langenargen auf der Terrasse das Strandcafés.

Kunst, oder was? Stand einfach so am See rum….

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