Die Fränkel AG hat angerichtet
Während an anderen Orten aufgrund wirtschaftlicher Probleme kaum noch Richtfeste gefeiert werden, Bauprojekte gestoppt oder gar nicht erst begonnen werden, hat die Bauherrschaft Fränkel AG mit einem Invest von 55 Millionen Euro aus dem Gelände der ehemaligen Saftfabrik Naturella für die Natur und die künftig dort lebenden Menschen wieder Raum geschaffen. Das beteiligte Architektenbüro Plösser liefert hier weitere Informationen.

Waren zuvor 90% der 14.000 Quadratmeter Grundfläche des von der Fränkel AG erworbenen Geländes versiegelt, so werden nach Fertigstellung des Projektes davon nur noch 40% sichtbar sein und die restlichen 60% mit über neuen 100 Bäumen bepflanzt, so Vorstand Peter Buck in seiner Ansprache.



Ein Novum für die Firma Fränkel sprach die Vorständin Jaqueline Egger-Buck an: 119 Mietwohnungen werden komplett in Holz erstellt, nur die Treppenhäuser sind aus Gründen der Statik aus Stahlbeton. Wärmepumpen, PV-Anlagen auf allen Dächern, ja sogar eine Flächen-PV-Anlage soll es geben, die in Zukunft den überschüssigen Strom in Wasserstoff umwandeln wird. Auch werden die Mieter nach dem Abbruch der alten Gebäude schließich auf einem altlastenfreien Boden leben können.
Die Tiefgarage mit fast 180 Stellplätzen verschlinge übrigens 25% der Investitionskosten, so Buck. Er merkte kritisch an, dass mit Blick auf diese Kosten künftig bei dem Ruf nach bezahlbarem Wohnraum diese Kosten reduziert werden müssten. Weiter hieß es, dass 119 Wohnungen mit einer Grundfläche von 65-145 Quadratmetern entstehen würden. „Wir wollen, dass die Mieter länger wohnen bleiben“, sagte Buck. Das bedeutet, dass alle Wohnungen für ältere Menschen mit Rollator oder Rollstuhl geeignet sein werden. Küchen, Badezimmereinrichtungen sowie ein vorgegebenes Beleuchtungskonzept werden vom Vermieter gestellt. Mit 27 öffentlich geförderten Wohnungen, die sich in der Ausstattung nicht von den anderen Wohnungen unterscheiden und zu einem Mietpreis von 10 Euro/ Quadratmeter angeboten werden, bedient Fränkel künftig Bewohner mit niedrigerem Einkommen.

Übrigens werde man ca. 3600 Kubikmeter Holz mit der Firma oa.sys. aus Vorarlberg verbauen. Das bedeute jedoch nicht, dass der Wald in Österreich für dieses Projekt leide, so Egger-Buck. Dieses Holz binde schließlich 3600 t CO2.
Abschließend wurde der Gemeinde Langenargen, dem Gemeinderat, dem Baurechtsamt und Bürgermeister Münder gedankt. Alle hätten in rekordverdächtiger Zeit den Bebauungsplan aufgestellt. Ebenso ging der Dank auch an die Banken, die Sparkasse Bodensee und die L-Bank. Natürlich auch ganz besonders an die vielen Handwerker mit ihren Gewerken und an die geduldigen Nachbarn, die den Baustellenlärm auch an manchem Samstag geduldig ertragen hätten.


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