
Tourismus -Umfrage mal anders
Heute bleibt die Küche kalt und man entschließt sich in die örtliche Pizzeria zu gehen. Eigentlich wollte man ja ins Freibad, lange Öffnungszeiten bis 21 Uhr, Sonnenuntergang, aber der Sturm am Nachmittag ließ das Freibad und die Terrasse am Kiosk im Strandbad bereits um 19.45 Uhr geschlossen . Also doch wild schwimmen und zum Italiener. Man bestellt, wartet auf das erste Glas Wein und … hört am Nachbartisch bekannte Töne aus dem heimatlichen Bundesland NRW, aus Westfalen. Wohlgemerkt, nicht aus dem Rheinland, aus dem alle Mitglieder der Redaktion stammen. Hier in der neuen Heimat ist Rheinland immer gleich Ruhrgebiet!!!Nein, NRW ist auch ein Bindestrichland wie Baden-Württemberg, Nordrhein–Westfalen! Nach dem Krieg gegründet von den jeweiligen Besatzungsmächten.
Der Wein kommt, das Gespräch auch… mit dem Nachbartisch: Rentnerehepaar, seit acht Jahren Urlaub in LA, immer derselbe Tisch abends beim Italiener, Radtouren, Aufenthaltsdauer drei Wochen(!) Wo? Privatvermietung, Ferienwohnung ,die nur noch an wenige Stammgäste vermietet wird….
Auch sei man über das Jahr im ständigen Kontakt mit den Vermietern, die sie immer unterjährig über die neuesten Kostenentwicklungen am Ort unterrichteten. Ja, man sei schon etwas erstaunt über die Erhöhung der Kurtaxe, bei drei Wochen 6,30€ / Tag für zwei Personen…, aber na ja, man könne ja hier viel unternehmen. Sie würden die EBC-Karte bei drei Wochen nutzen. Sie hätten die Räder, und immer noch nicht alles entdeckt, aber dass die Montagsermäßigung für den Radtransport auf dem Schiff weggefallen sei, sei schon enttäuschend! Zumal man dies immer noch in den Werbeprospekten lesen könne!
Trotzdem käme man nächstes Jahr wieder… Abschied …
Puh, acht Jahre LA demnächst das neunte . Und immer derselbe Tisch! Die Zuhörer schauen sich an und der waschechte Italiener bringt südländisch charmant da nächste Glas Wein. Ja, die Geschäfte liefen gut, er sei fast das einzige Lokal am Ort, das nach 21 UhrUhr noch Essen serviert! So wird die schwäbische Gewohnheit mit Maultaschen am frühen Abend durch südländischen Tagesablauf ergänzt, denkt man beglückt! Es lebe Europa!
Da könne man doch froh sei, dass der Italiener nördlich der Alpen bei den Temperaturen in LA schneller erreichbar sei, so halten wir die Unterhaltung im Fluss! Der Gastronom stimmt zu, gibt jedoch zu bedenken, dass LA ein teures Pflaster sei! Die Nebenkosten, der Kaffee am Nachmittag sei ja schon teurer als in bella Italia!
Wir stimmen zu, verabschieden uns und lustwandeln über die Promenade, am Cafe Crematory vorbei- gut besucht bei halb geschlossenen Lamellen übrigens- aber leider von ohrenbetäubendem Lärm eines Privatfeuerwerks gestört! Gott sei Dank, dass wir dort nicht den teuren Wein trinken müssen, schnappen denAGORA- Redaktionshund, der trotz der altersschwachen Ohren ob des Lärms zittert und bedauern die armen Senioren im Stift , die vermutlich pünktlich samstags im Sommer aus den Betten fallen ! Ist das überhaupt erlaubt, dieser Krach immer wieder in der Nähe eines Seniorenheims oder sind sie schon daran gewöhnt und in ihren Schlafgewohnheiten adaptiert? So manches Kriegserlebnis dürfte da wieder präsent werden! Müsste man mal recherchieren! Aber heute nicht mehr!
Die Erkenntnis des Abends : wir haben Touristen, die bald im neunten Jahr anreisen und glücklich sind, die wohl zu der kleinen Menge der Gäste gehören, die bei einem langen Aufenthalt die EBC-Karte nutzen. Aber wo steigen die ab, wenn die älteren Privatvermieter aus Altersgründen ihr Geschäft aufgeben müssen ? Im Seevital bestimmt nicht! Nicht für drei Wochen! Darüber muss man reden! Über ein Leitbild für ein Tourismuskonzept, über die Gewohnheiten der Gäste -offen mit allen, die es angeht! Nicht in Blitzumfragen ohne Absprache mit den Beteiligten!
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