
Schon wieder hat Eriskirch neben den Informationen über das dortige Ratsinformationssystem manchen Langenargener Bürger*innen Informationslücken geschlossen, die am Heimatort offen blieb. Die gestrige Informationsveranstaltung, die auf Einladung der Verwaltung Eriskirch an den Regionalverbandsdirektor Herrn Wilfried Franke stattgefunden hatte, veranschaulichte mit einem Ritt durch die Themenbereiche Siedlung, Gewerbe, Freiraumschutz und Trassen die Problematik, öffentliche und private Belange rechtmäßig abzuwägen. Hier sei exemplarisch die Siedlungsentwicklung im Bodenseekreis bis in die Jahre 2035 -40 herausgegriffen. Man rechne bis zu diesen Zeitraum mit einem Zuwachs der Bevölkerung um 70 000 Menschen. Diese Zahl komme nicht durch die Sterberate zustande, sondern durch Zuwanderung (nicht gemeint ist Zuwanderung durch Migration, Anm. Red.AGORA). Das bedeute man brauche z.B. 32 000 zusätzliche Wohnungen.
Angesprochen auf das zukünftige interkommunale Gewerbegebiet (IKG) der drei Gemeinden Langenargen, Eriskirch und Kressbronn und die im Flächennutzungsplan (FNP) vermerkte Abkehr von der Eigenentwicklung der Gemeinden („dass in diesem [=dem IKG] …. auf die Deckung des Gewerbeflächenbedarfs des gesamten östlichen Bodenseeraumes hingewirkt werden könnte,“ FNP 7.3.6.1) hieß es, dass innerhalb der drei Gemeinden für das IKG eine Verbundsstruktur geschaffen würde, in der dann die näheren Modalitäten dazu verhandelt werden müssten. Der Regionalplan schreibe eine Eigenentwicklung vor.
Die Auskunft lässt die Zuhörer, die in LA bei letzten Gemeinderatssitzung in LA dabei waren, ratlos zurück. Warum steht dann der gesamte östliche Bodenseeraum im FNP zur Debatte? Der Regionalplan ist doch eine wesentliche Grundlage für den FNP!
Aber noch eine ganz andere Frage treibt die Gasthörer*innen in Eriskirch um: Warum wird der Regionalverbandsleiter nicht nach Langenargen eingeladen? Bürgermeister Aigner wies in seinen Eingangsworten darauf hin, dass er gerade den neu gewählten Gemeinderäten die Gelegenheit zu Fragen geben wolle. Man hat tatsächlich mal wieder das Gefühl, in einer abgehängten Gemeinde ohne gleichwertigen Informationsfluss zu wohnen. So etwas nennt man in der Wirtschaft Standortnachteil.
Wo bleibt da der Aufschrei der neuen Gemeinderäte? Wie soll ein Gemeindeverwaltungsverband (GVV) und ein zukünftiger neuer Verbund arbeiten, in dem nicht alle Gremien der drei gleichberechtigten Gemeinden bei Entscheidungsfindungen dieselben Voraussetzungen haben?
Aber in der Einwohnerversammlung können ja dann alle diese offenen Fragen beantwortet werden.

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