Die Maus könnte es besser

Wer wem was erklären muss

Es geht um Erklären und Verstehen. Erklären in einer besonderen Gefahrenlage ist Aufgabe der Regierung. Genau das hat Melanie Brinkmann als Wissenschaftlerin neulich bei Markus Lanz hier gesagt. Das ist nun auch schon wieder eine Woche her.

Dazwischen rief dann aus dem Schneesturm im nebeligen Düsseldorf der NRW-Ministerpräsident und potentielle Kanzlerkandidat Armin Laschet nach einem sog. bundesweiten “Brückenlockdown“. Das Büro von Laschet befindet sich ebenso wie der Landtag in unmittelbarer Nähe des Rheins in Sichtweite von zwei Brücken. ( Heimat-stadt von AGORA) Vielleicht daher die Inspiration während Laschets Nachdenkphase über Ostern? Was er genau damit meint, bietet Stoff für unzählige Kommentatoren und Interpretatoren. Im Netz kann man sogar unter dem Hashtag#laschetdenktnach mitdenken.

Brückenbau sollte direkt von der Politik zu den Menschen stattfinden, indem man endlich klare Ansagen macht ( s. Melanie Brinkmann ). Im Moment gibt es offensichtlich nur Brückenköpfe, die die Menschen an den jeweiligen Ufern nicht zueinander führen, sondern leider nur auf die Straße.

Auch die Kultusministerien scheinen sich einig nur im Chaos zu sein, am Rhein wie auch hier in BW, wo immer noch die Kultusministerin Eisenmann das Heft in der Hand hält. Wie die Testungen zu organisieren sind, wer sie überwacht, wie mit den Ergebnissen umgegangen werden soll oder woher das Personal dafür kommen soll, ist nicht klar. Wie die Familien am Ende der Osterferien ihren Alltag organisieren sollen, ebenso wenig.„Das ist russisches Roulette”, sagt der Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) Udo Beckmann hier.

Klarer sind die Warnenden: Das RKI, das auf Seite 14 am 6.04.2021 zu Schulen und Kindergärten schreibt: 

Die Meldeinzidenzen stiegen vor Ostern bei Kindern und Jugendlichen in allen Altersgruppen an. Dies zeigte sich besonders frühzeitig in der Altersgruppe 0-5 Jahre und betraf auch die Daten zu Ausbrüchen in Kitas, die sehr rasch anstiegen und über den Werten von Ende letzten Jahres liegen (s. Abbildung 12). Eine ähnliche Entwicklung deutet sich mit zeitlicher Verzögerung (aufgrund der erst kürzlich erfolgten Öffnung) auch für die Schulen an (s. Abbildung 13). Auch hier zeigt sich der Anstieg zuerst in der jüngsten Altersgruppe von 6-10 Jahren. Bei dieser Entwicklung spielt die Ausbreitung leichter übertragbaren, besorgniserregenden Varianten (VOCs; insbesondere B.1.1.7) nach den uns vorliegenden Hinweisen eine Rolle. Es ist zu beachten, dass rund um die Osterfeiertage COVID-19-Fälle und Ausbrüche nur verzögert detektiert, erfasst und übermittelt werden.“ 

Klar ist auch der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Intensivmedizin, Karagiannidis.

„Das ist ein Notruf!” sagt Christian Drosten, damit auch jeder diese wenig erfreuliche Sachgeschichte endlich versteht!

Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Nur noch das: Heute liegt die Inzidenz im Bodenseekreis bei 104, 8. Wie wäre es denn, die gesamte MPK einmal zu einem Besuch auf einer Intensivstation zu verpflichten?

1.Aktualisierung, 9.04.2021, 20.12 Uhr

„Kultusministerkonferenz brüskiert den CDU-Chef: Laschet wird zum traurigen Clown” titelt News4Teachers hier. Das sagt die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hier dazu:

Die Inzidenz für den Bodenseekreis liegt aktuell jetzt bei 105,3 (2. Tag über 100)

2.Aktualisierung: 10.04.2021

Wenn die Intensivmediziner wieder einmal wie aktuell hier vor dem Austesten der Belastung in den Kliniken warnen, könnte man meinen, die Politik braucht erst die verbrannte Hand auf der Herdplatte, um die Gefahr tatsächlich zu spüren. Manch einer offensichtlich sogar beide Hände!

pixabay

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