Menschen zählen – Vögel singen

NABU: Endergebnis der Stunde der Gartenvögel liegt vor

Die drei Erstplatzierten Haussperling, Amsel und Kohlmeise

Sperling (pixabay)

Amsel (pixabay)

Kohlmeise (pixabay)

Stuttgart – Über 15.000 Vogelfreundinnen und -freunde haben in Baden-Württemberg Mitte Mai an der „Stunde der Gartenvögel“ teilgenommen und ihre Beobachtungen für die große wissenschaftliche Mitmachaktion des NABU zur Verfügung gestellt. Jetzt liegt das Endergebnis vor: In über 10.000 Gärten im Land wurden 316.550 Vögel gezählt und damit mehr Vögel pro Garten als zuletzt. Zudem wurden mehr unterschiedliche Vogelarten gesichtet als im Vorjahr. Bundesweit zählten über 140.000 Menschen in über 95.000 Gärten und Parks und meldeten über 3,1 Millionen Vögel.

Im Mittel zeigten sich im Südwesten pro Garten 31,5 Vögel. Das sind zwar auch dieses Jahr weniger als im Bundesdurchschnitt (33,6), aber mehr als im Vorjahr: „Die Zahlen waren seit Jahren rückläufig. 2020 hatten wir nur noch rund 28 Vögel pro Garten“, berichtet Stefan Bosch, Vogel-Fachmann beim NABU Baden-Württemberg. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, etwa das Wetter, das Nahrungsangebot und Fortpflanzungsaktivitäten. „Dieses Jahr waren viele Vogelarten früh dran mit dem Brüten, so dass mehr Jungvögel beobachtet werden konnten.“ Aber auch die Gestaltung unserer Gärten spielt eine Rolle. „Helfen Sie mit, dass die Vogelwelt in unseren Städten und Dörfern Nahrung und Unterschlupf findet!“, ist Boschs eindringlicher Appell. 160 verschiedene Vogelarten wurden am Aktionswochenende beobachtet, eine größere Vielfalt als in den Vorjahren. „Das dürfte widerspiegeln, dass sich viele Menschen im letzten Jahr intensiver mit der Natur in ihrer unmittelbaren Umgebung beschäftigt haben und vielleicht mehr Vogelarten erkennen“, vermutet Bosch.

Die drei Erstplatzierten (Haussperling, Amsel und Kohlmeise) sind weiterhin in nahezu allen Gärten anzutreffen. Dem Vorjahres-Sorgenkind Blaumeise geht es besser, die Beobachtungen liegen aber noch unter dem langjährigen Durchschnitt. 2020 hatte ein Krankheitserreger ein Massensterben ausgelöst, was sich mit einem Minus von 35 Prozent in den Zahlen niederschlug. „Dieses Jahr haben wir ein Plus von 31 Prozent“, so Bosch. Blaumeisen-Hochburg ist Freudenstadt mit durchschnittlich 2,6 Vögeln je Garten. 

Der amtierende Vogel des Jahres, das Rotkehlchen, hat bundesweit – möglicherweise kraft Amtsbonus – mit Rang neun seine bisher beste Platzierung erzielt. Auch in Baden-Württemberg konnte es drei Plätze gut machen und landete auf Rang 13. Insbesondere in den Waldgebieten des Landes wurde der eigentliche Waldvogel in besonders vielen Gärten beobachtet, bis zu einem Drittel häufiger als in anderen Regionen. 

Terminhinweis: Die nächste Mitmachaktion des NABU läuft schon vom 4. bis 13. Juni. Dann werden beim „Insektensommer“ wieder Sechsbeiner gezählt und gemeldet. www.insektensommer.de

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