Leserbrief vom 24. Juni 2022

aus Kressbronn

Neubau Lindauer Straße Kressbronn

Anhand des aktuell im Bau befindlichen Mehrparteienhauses in der Lindauerstraße ist die Abkehr von einer ehemals dörflichen Struktur in Kressbronn, selbst für den Laien, mittlerweile mehr als augenscheinlich.

Geplant mit Autopilot, ohne Maßstab und fernab erkennbarer Identifikation mit dem Ort, ist die Gewinnmaximierung formgebend und tritt als alleiniges Gestaltungsmerkmal unübersehbar in den Vordergrund. Das wiederholt sich leider an zahlreichen Stellen im Ort. Das gesamte dörfliche Gefüge gerät dadurch zusehends in unumkehrbare Schieflage.

Die architektonische Lautstärke bleibt offenbar auch bei den ersten Urlaubsgästen nicht ungehört. Irritiert von der baulichen Masse scheint sich die touristische Masse langsam anderen Orten zuzuwenden. Verständlich. 

Planerischer Eifer, überzogen und an falscher Stelle, kann einem also durchaus auf die Füße fallen oder zu einem unangenehmen Stolperstein in Bezug auf die Wiederwahl zu einem Amtsträger werden. Architektur hat per se Potenzial für eine Fahrt durch die Parade einer Wiederwahl der Dienstleister am Bürger. Man darf also durchaus gespannt den nächsten Wahlen entgegensehen. 

Markus Willmann, Architekt

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