Let´s pray for a better tomorrow

Gebete für ein besseres Morgen . . . .

Das hat gepasst. Die Variationen zu diesem Liedtitel konnte man am letzten Freitag beim Summerjazz auf der Schlossterrasse hören. Nein, leider nicht auf der Terrasse. Von Konstanz aus braute sich ein Unwetter zusammen, so dass man bereits mittags entscheiden musste, das Konzert in den Sauna-Schlosssaal zu verlegen. Sozusagen Hot Jazz bei diesen Temperaturen! Aber auch mit Rücksicht auf die Instrumente hatte man sich für die Saunavariante entscheiden müssen. Ein Steinway-Flügel unter dunklen Gewitterwolken-undenkbar!

Im Trockenen

Aus für gewöhnlich gut informierten Kreisen wurde bekannt, dass der Bandleader am Klavier, Peter Vogel, zwei Hemden im Laufe des Abends durchgeschwitzt hatte.

Geschafft!

Was für eine Truppe! Ein Professor für klassisches Saxophon an der Wiener Musikuniversität, Christian Maurer, am Saxophon, der in der Affenhitze schier zu zerplatzen drohte. Es fehlten nur noch die Schallblasen, die die Frösche als Resonanzraum zur Verstärkung ihres Quakens gebrauchen. Die braucht er, der „Saxophoneman“, nicht. Er hat ja sein Saxophon.

Wer spielte sonst noch? Dragan Trajkowski am Bass und sonst Solokontrabassist beim Tiroler Symphonieorchester. Er studierte in Skopje und Köln. Am Schlagzeug arbeitete sich Wofi Rainer ab. Schweißtreibend, aber saugut. Eine Stimme wie die von Alexandrina Simeon ist einem nicht einfach in die Wiege gelegt. Die muss sich erst durch eine klassische Gesangsausbildung erarbeitet werden. Am Klavier natürlich Peter Vogel, der wie immer mit eigenen Kompositionen und diversen Variationen die Saunaatmosphäre im Schlossaal vergessen ließ. „ Pray for a better tomorrow“ lautete ein Titel , das kann man gebrauchen. „Sunny“ oder „Think pink“ lassen einen die täglichen Horrornachrichten vergessen. Die Hitze verhinderte wohl, dass die BesucherInnnen auf den Stühlen tanzten….

Nach diesem Hotjazz ging´s in den Regen nach draußen. Das Wasser zischte förmlich auf der erhitzten Haut! Das tat gut. 

Man kann nur auf eine erfolgreiche Renovierung des Schlosses hoffen, damit solche musikalischen Saunatreffs der Vergangenheit angehören. Dass am Ende auch noch die Terrassentür geschlossen werden musste, auch kein Fenster offenstand, ist eigentlich unzumutbar! Das Durchschnittsalter der ZuhörerInnen ist recht hoch und birgt Risiken. Schon der Aufgang in die Saunaanlage. . . . Barrierefrei wäre schon gut.

Es hat, Gott sei Dank, keine Ohnmachtsanfälle wegen Luftnot gegeben. Ja, Jazz hält eben jung! 

Jazz als Jungbrunnen

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