Schuljahr 2022/23 in „The Länd”
Man hofft ja auf ein Schuljahr ohne das Coronabiest als Sitznachbar in den Schulklassen. Auch die Überlegung, ob man nun die heiß ersehnten Belüftungsgeräte aus Energiespargründen eher nicht anwirft, treibt sicher so manche Schulleitung um.
Die Situation in den Schulen ist auch aus anderen Gründen nicht prickelnd. Es fehlen LehrerInnen. Eigentlich kein Wunder, wenn in den Sommerferien in BW aus Kostengründen immer wieder die Verträge des Lehrpersonals unterbrochen werden. Das bedeutet dann sechs Wochen Arbeitslosigkeit. Die Kampagne „The Länd” soll 21 Millionen Euro gekostet haben hier.
Die GEW (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft) beklagt sich hier: „ Die Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW, Marlis Tepe, kritisierte den Kurs der Länder. Vor allem zeige sich, „dass die südwestlichen Bundesländer wieder in den Sommerferien nicht zahlen, in jedem Fall nicht Baden-Württemberg, auch Rheinland-Pfalz nicht“. Die Gewerkschafterin sagte der dpa: „Das Schlimme ist, dass es wirklich dann für die Kollegen und Kolleginnen im Einzelfall eine totale Unsicherheit ist.“
Es fehlt überall an Lehrpersonal bei wachsenden Schülerzahlen. (vgl.hier) Hinzu kommen die geflüchteten Kinder aus der Ukraine. Das Kultusministerium BW schreibt aktuell auf seiner Homepage hier:
[. . . ]
„Die Meldezahlen der Behörden und der Verlauf des Schulstarts in den anderen Bundesländern lassen dabei vermuten, dass mit weiteren zusätzlichen Schülerinnen und Schülern aus der Ukraine gerechnet werden muss. Es muss aber auch mit Schülerinnen und Schülern aus anderen Ländern gerechnet werden, von denen eine stärkere Fluchtbewegung zu verzeichnen ist. In Baden-Württemberg haben nun Erstaufnahmeeinrichtungen ihre Kapazitätsgrenzen überschritten, auch zahlreiche Kommunen haben Schwierigkeiten, weitere Geflüchtete aufzunehmen.
„Wir müssen davon ausgehen, dass die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die an unsere Schulen kommen, noch einmal deutlich zunehmen wird und dass wir an manchen Orten an die Kapazitätsgrenzen auch an den Schulen kommen“, sagt Kultusministerin Schopper. Sie rechne aktuell sogar mit noch mehr als den bisher geschätzten 30.000 zusätzlichen Schülerinnen und Schülern. Das Land hat erste Vorkehrungen dafür getroffen, um die Geflüchteten beschulen zu können [. . . ]”
Da fragt man sich wirklich, warum dann Lehrpersonal in einen Sommer der Arbeitslosigkeit geschickt wurde. Aber Statistik und Prognose von Schülerzahlen waren noch nie die Stärke des Kultusministeriums. Die Lösung vom Juli diesen Jahres seitens des Ministerpräsidenten von „The Länd,” Kretschmann, den Klassenteiler zu erhöhen, ist keine und wird hoffentlich nicht wahr werden!

Froh sein können die ukrainischen Kinder, dass sie trotz all ihrem Leid und der Sorge über ihre zurückgebliebenen Familienangehörigen offenbar von Beginn an digital so gut aufgestellt waren, so dass sie aus der Ferne ihrem Unterricht zuhause folgen konnten. Wir haben dies ohne Bombenhagel kaum hinbekommen!
Es war absehbar, dass die ukrainischen Kinder nun schulpflichtig werden hier:
„ [. . . ] Geflüchtete Kinder (ab 6 Jahre) und Jugendliche sind grundsätzlich schulpflichtig, sobald sie ihren gewöhnlichen Aufenthalt in Baden-Württemberg haben. Dies ist in der Regel erst der Fall, wenn sie oder ihre Eltern sich für einen längerfristigen Aufenthalt hier entschieden haben und diese Entscheidung durch entsprechende Schritte erkennbar machen, wie z.B. die Beantragung einer Aufenthaltserlaubnis. Andernfalls beginnt für die ukrainischen Kinder und Jugendlichen die Schulpflicht grundsätzlich erst sechs Monate nach dem Zuzug aus dem Ausland. Gleichwohl besteht aber auch schon vor Ablauf der sechs Monate ein Anspruch auf ein schulisches Angebot, also im Ergebnis zwar keine „Schulpflicht“, aber eine „Schulberechtigung.[. . . ]”
Trotzdem allen einen guten Start!
Kommentar verfassen