Historia Arguna

in St. Martin

Da wird sich der Löwe an der Decke des Kirchenschiffes ja gewundert haben: Alle Reihen waren dicht besetzt und noch dazu marschiert die Bürgerkapelle in diese heiligen Hallen ein. Ralph Zodel begrüßt die Gäste und führt als Moderator durch das Programm.

Es beginnt mit Richard Strauss und dem Stück Festmusik der Stadt Wien. Der Bezug zu Wien lässt sich mit dem Wirken von Anton Maulbertsch, der die Deckenmalerei von St. Martin geschaffen hat, begründen. Bereits im Alter von 15 Jahren kam Franz Anton Maulbertsch ( *1724 in Langenargen), Sohn des Malers Anton Maulbertsch, nach Wien, um an der dortigen Akademie zu studieren. Er starb in Wien 1796.Hier.

Das nächste Musikstück mit dem Titel ” The States of Water “von Mario Bürki drüben aus der Schweiz spielt auf die Aggregatzutände des Wassers an. Langenargen umspült vom Wasser, zumindest in der Vergangenheit immer mal wieder zugefroren und leider manchmal im Winter im gasförmigen Nebel versunken.

Das ist Musik: Mit dem Finger auf einem Glasrand, das Glas gefüllt mit Wasser

Die Komposition “Of Castles and Legends” von Thomas Doss geht auf eine Legende zurück: “Sie erzählt von einer Jungfrau, die von einem Turm in den Tod stürzte, um der Vergewaltigung durch einen ruchlosen Raubritter zu entgehen. Bis heute geistert sie angeblich als guter Geist durch die alten Gemäuer. Ein spannender alter Stoff, den sich Thomas Doss zur Inspiration zu diesem aufregenden neuen Blasorchesterwerk nahm!” Passt ja dann auch zu uns und dem Schloss.”Hier

Der Belgier Bert Appermont komponierte das dann folgende Musikstück, sein erstes Freiluftmusical „Die Saat des Satans”, das im August 2002 in Kruibeke (Belgien) Premiere hatte. Dieses Stück hat den Hexenwahn um das Jahr 1600 als zentrales Thema. Bert Appermont machte aus den Höhepunkten dieses Musicals eine Suite mit dem Titel „Saga Candida”. Mit der dunklen Zeit der Hexenverfolgung in Langenargen verband Ralph Zodel dieses Musikstück. 1625 wurde mit der Bürgerin Anna Lohrin die letzte angebliche Hexe verbrannt.

„Ein feste Burg ist unser Gott“, ein Kirchenlied, das Martin Luther zugeschrieben wurde, war dann zu hören. Es geht auf den Psalm 46:“ „Gott ist unsre Zuversicht und Stärke”. zurück. Ob Luther es tatsächlich komponiert hat, ist in der Musikgeschichte umstritten. Gespielt wurde es gestern in dem Arrangement von Christian Sprenger und Andy Schreck.

“Dona nobis pacem“: Gib uns Frieden erneut von Thomas Doss zum Abschluss hätte passender nicht sein können!

Es hat alles gepasst an diesem Abend. Ein musikalischer Hörgenuss, der den Zuhörern in dieser gerade renovierten Kirche auch die Augen übergehen ließen. Es gab ” Standing Ovations” und eine Zugabe. Dem Löwe an der Decke wird es wohl auch gefallen haben. Er scheint überhaupt immer zu lachen, so meint man.

Impressionen eines wunderbaren Abends:

Anmerkung: Man findet unter den Verlinkungen teilweise die Stücke, natürlich auch bei den üblichen Streamingdiensten.

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