Der öffentliche Diskurs erlebt im Moment in Langargen eine Sternstunde! Unter dem Zwang der anstehenden Wahlen bringen sich die Parteien und Wählervereinigungen des kommunalen Zirkus in Stellung.
Der Vorhang hat sich geöffnet, das Orchester spielt, sie treten auf, die Artistengruppen der Demokratie. Die eine ergeht sich in Ausflügen in die Vergangenheit 100- jähriger Geschichte im Gemeinderat, fabriziert Kunststückchen mit Sprüngen von Fraktion zu Fraktion, gibt sich fast unsichtbar, durchsichtig vor lauter Transparenzansprüchen, wollen aber bestimmen.
Andere beziehen ihr Publikum ein, wagen gefährliche Hochseilakte wie Bürgerdialoge und Expertenvorträge um den Applaus der Zuschauer zu bekommen. Keine Angst, es ist ein Netz gespannt. Wieder andere sind fast unsichtbar als uniformierte Zirkuspagen, lassen noch auf die eine oder andere rote soziale Darbietung warten, stehen eher unscheinbar am Rande der Manege, um den waghalsigsten Artisten Hilfestellung zu geben. „Nur Mut!“, mag man denken! Auch sie sind wichtig.
Manch eine Gruppe war bisher kaum zu bewundern, hat vielleicht das Zeichen zum Auftritt verpasst oder wird vom Zauberer als weißes Kaninchen aus dem Kandidaten- Hut gezaubert.
Auch fehlen noch die Clowns! Man möchte doch auch lachen im Zirkus.
Und der Zirkusdirektor? Nein, es ist nicht der, den Sie vermuten.
Das sind wir, die Öffentlichkeit, die den Vorhang endlich für all diese Kunststückchen geöffnet hat. Wir machen die Ansage zu den Diskussionsdarbietungen, die die Artisten bis über die Wahlen hinaus mit uns gemeinsam gestalten sollen. Der Zirkus ist noch fast eine Woche im Ort. Vielleicht gibt’s noch vor dem Finale Konfetti und den Tusch des Orchesters! Die Vorfreude ist ja die beste Freude.
Oder ist es eher ein Flohzirkus ?
Kommentar verfassen