
In den letzten Tagen kam mir wieder einmal der Kinderbuchklassiker von Michael Ende , “Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer” in die Hände.
In dem bekannten Kinderbuch von Michael Ende erreicht der dunkelhäutige Jim Knopf einfach in einem Päckchen die Insel Lummerland und alle Bewohner der Insel bis hin zu dem König Alfons, dem Viertel -vor -Zwölften, nehmen sich seiner an. Unvergessen das wogende Kunstmeer der Augsburger Puppenkiste. Die Inselbewohner sind dort die Helden einer lebendigen Demokratie mit König!
So wie in Lummerland wurden die „Fremden“ im Jahr 2015 hier auch aufgenommen. Es gab einen Asylkreis, es gab helfende Hände, bis das Land Geld für Stellen für Integrationsmanagement vergab. So auch in Langenargen. Den Asylkreis gibt es nicht mehr, Einzelkämpfer jedoch schon noch. Auch die trafen sich bisweilen noch, bis auch diese helfenden Hände teilweise verschwanden. Es gibt einige aber noch. Es gibt sie im Hintergrund, die den alltäglichen Papierkrieg zwischen Rathaus , Landratsamt und zurück wieder zum Rathaus begleiten. Inzwischen sind sie zu Experten geworden und mancher Papiertiger konnte gebändigt werden. Sie bekommen immer wieder die Alltagssorgen vor allem in Zusammenhang mit den Ämtern mit. Dafür bräuchte es mehr bezahltes Personal.
Und es müsste gesprochen werden, es fehlt der Austausch auch zwischen den Geflüchteten und der Bevölkerung. Dazu wäre das geplante “Städtles-Treffen” im September nach der Saison eine gute Gelegenheit. Man weiß in Langenargen nicht mehr, wer schon länger hier ist, wer Neuankömmling ist. Dazu muss man gerade in diesen Tagen der Hetze mehr voneinander wissen, miteinander reden. Beziehungen leben vom Klatsch. Er war der Anfang von Sprache und Beziehung. So wie Jim Knopf und Lukas, die mit dem Scheinriesen, Herrn TurTur ins Gespräch kommen und eine Beziehung herstellen. Dieser zunächst angsteinflößende Riese, der kleiner wird , wenn man näherkommt , der mit dünner Stimme spricht und eigentlich einsam ist, macht gar keine Angst! „Angst taugt nämlich nichts ! Wenn man Angst hat, sieht es meistens schlimmer aus, als es ist!“, sagt Jim Knopf.
Vielleicht mal wieder reinschauen in dieses Buch! Es sind Sommerferien!
Ergänzung: Um im Bild von Michaels Endes Kinderbuch zu bleiben, das wäre Frau Waas nicht passiert!
Frau Waas ist die rührende Adoptivmutter von Jim Knopf. AGORA veröffentlicht mit Zustimmung eines Geflüchteten das folgende Bild aus einer Unterkunft in LA. Dort hatte der Sturm vor 10 Tagen ein Fenster aus den Angeln gehoben. Trotz Meldung im Rathaus wurde nicht reagiert, es wurde noch nicht einmal das Fenster mit einer Folie notdürftig geschlossen. Die Ehefrau mit Baby ist zu Verwandten vorübergehend gezogen, da es nur dieses eine Zimmer gibt.
Frau Waas auf Lummerland mit ihrem Krämerladen und dem guten Herz hätte sicher sofort eine großherzige Lösung gehabt!

