Friedhof

Die Schwäbische Zeitung schreibt gestern zu den Pflasterungen und den damit verbundenen Rodungen am Friedhof. Es gab wohl eine Ausnahmegenehmigung durch die untere Naturschutzbehörde, da ein öffentliches Interesse bestehe, so schreibt die Schwäbische Zeitung.
Die Sache mit dem öffentlichen Interesse mag man mit dem Gemeinderatsbeschluss von Januar 2020 begründen. Dort heißt es:
„Das Planungsbüro 365° stellte erste dringend notwendige Maßnahmen mit Kosten vor. Diese umfassen als 1. Bauabschnitt das Urnenfeld und die Parkierung entlang des Heckenweges, sowie als 2. Bauabschnitt die Erschließungswege des neuen Friedhofes mit den Einfassungen im Grabfeld A. Mit dieser Maßnahme werden die gefährlichen und unschönen Stolperstellen beseitigt. Insgesamt werden die sanierten Bereiche erheblich barriereärmer werden. Für diese beiden Bauabschnitte werden durch die Verwaltung Fördermittel über den Ausgleichstock beantragt. Um eine zeitnahe Umsetzung zu ermöglichen, wird für den 1. Bauabschnitt nach Festlegung der Ausführungsvariante ein Baubeschluss gefasst. Das Gremium beschloss mehrheitlich die Umsetzung des 1. Bauabschnitts mit Variante 2 zu folgenden Kosten: Urnenfeld Variante 2: 122.500 €; Parkplätze Heckenweg 168.000 €. Die Parkplätze im Heckenweg sollen mittels des „Langenargener Pflasters“, allerdings mit Grünfugen, befestigt werden. Die Kirchengemeinden und zuständigen Behörden sind in den weiteren Verfahren zu beteiligen. “
Wenn dies ein Mehrheitsbeschluss war, dann ist daran nicht zu rütteln. Ob die Entscheider sich jedoch bei den herbeigeführten Beschlüssen tatsächlich über die damit verbundenen Rodungen klar waren, weiß man nicht. Offensichtlich gab es ein ähnliches böses Erwachen wie nach der Rodung am Schwedi-Wald oder nach der sogenannten Verschattung der Terrasse vom See-Vital. . . Man hat den Eindruck, dass in den Sitzungen die abzustimmenden Themen dem Gremium und damit dem Hauptorgan der Gemeinde, manchmal nicht ganz transparent gemacht wurden. Leider sind die Sitzungsvorlagen mit den Plänen zu den Parkplätzen von Januar nicht online. Dort hätten die Einwohner sich die Pläne anschauen können. Genau für diese Fälle braucht man das Ratsinformationssystem.

Ob dieser Aufwand nötig war? Die Frage jetzt zu stellen, nachdem die Abstimmung gelaufen ist, erübrigt sich. Vielmehr wäre eine bessere Kommunikationsstrategie in Zukunft angebracht. Hinterher Fragen zu beantworten und Erklärungen abzugeben kommt nicht gut bei der Einwohnerschaft an.
Es wird übrigens weiter gepflastert: Hinter dem Kiosk. Auf Nachfrage von AGORA beim Kiosk hieß es, es entstünde dort eine Fläche für einen Müllplatz. Man darf gespannt sein, ohne Grünfugen: “Langenargener Pflaster” pur.

Dies ist der Plan vom Friedhof aus der Sitzungsvorlage, die AGORA jetzt zur Verfügung gestellt wurde.Die schwach grün gezeichneten Kreise sind die Bestandsbäume. In der leider nur schwer zu erkennenden Legende ist dies der zweite Kreis von unten. Ob die damit verbundene Rodung allen klar war?

Wie war das mit den Schottergärten in BW? Man kann ja nur froh sein, dass der selbsternannte Asphaltfanatiker nicht zum Zuge kam.
Aktualisierung 11.8.2020, 13.00 Uhr
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