Offener Brief

Es geht weiter. Nun gibt es eine Antwort von Josef Benz, dem ehemaligen Kämmerer der Gemeinde Langenargen, auf den ursprünglichen Brief von Gemeinderat Ziebart (OGL) an BM Krafft. Hier.
Da stapeln sich seit Tagen Briefe und Anmerkungen und der, den es eigentlich angeht, der Kandidat im Amt, greift immer noch nicht zur Feder.
Einordnung des Briefes von Benz
Der ehemalige Kämmerer Benz reagiert entrüstet auf den offenen Brief von Ziebart. Er habe BM Krafft als fleißig und umsichtig kennengelernt. Insbesondere liest Benz aus dem Ziebarts Brief heraus, dass in 8 Jahren nichts getan wurde. Er listet verschiedene Einzelmaßnahmen, die auch Krafft gebetsmühlenartig immer wieder vorträgt, auf. Dabei übersieht Benz offensichtlich etwas: Ziebart bezieht sich mit seiner Äußerung (unter Punkt 6) darauf, dass in 8 Jahren nichts unternommen worden ist, ausschließlich und ausdrücklich auf ein Tourismuskonzept, das über viele Jahre angemahnt wurde.
Benz betont, dass ein Bürgermeister und ein Bewerber Visionen, wie er seine Gemeinde weiterentwickeln möchte, haben darf und haben muss. Und weiter: So lange es Visionen sind, muss der Bürgermeister diese nicht mit dem Gemeinderat abstimmen. An dieser Stelle ist Benz uneingeschränkt zuzustimmen.
Das Wirtschaftslexikon erklärt „Vision“ u.a. als eine Idee für die Zukunft, als Zukunftsentwürfe . . .

Mit Blick auf Langenargen hat der Bürgermeister weder zuvor noch in seiner Wahlwerbebroschüre eine Strategie, die den Weg zu einer Vision beschreibt, vorgetragen. Und so blieb während der Kandidatenvorstellung die an Krafft gerichtete Frage, „wo sehen Sie Langenargen in 10 Jahren“, unbeantwortet. Krafft sieht „.. die Gemeinde auf einem guten Weg…“.
Die Wahlwerbebroschüre von Krafft und seine Filmserie ( jetzt Episode 11) beschäftigen sich nicht mit der Gestaltung des Wandels, sondern konzentrieren sich auf das Managen des Wandels. Genauso wie Krafft listet auch Benz das operative Geschäft der vergangenen Jahre auf. Er leitet über zu Umsetzungsprojekten, die sicher wichtig sind. Es ist jedoch zu wenig, um die Zukunft der Gemeinde zu sichern: Das dringend notwendige, neue Altenpflegeheim, Ortsdurchfahrten oder ein Bahnhalt Gräbenen. Nachvollziehbar fordert Ziebart hier Informationen und den Einbezug des Gemeinderates zu diesen Umsetzungsprojekten ein.
Dass die Bürger, wie Benz schreibt, noch nie so stark eingebunden waren wie in den letzten 8 Jahren, empfinden viele Bürger anders: Widerwillig anberaumte Einwohnerversammlungen oder nicht beantwortete Briefe an den Bürgermeister sprechen eine andere Sprache. Die Besichtigung renovierter Spielplätze reicht eben nicht aus.
Benz schreibt, die Fragestellungen und die Wahlempfehlung der Offenen Grünen Liste vermittelten ein falsches Bild, was er als neutraler Bürger nicht akzeptiere. Nur ist Benz als frisch pensionierter Kämmerer eben kein neutraler Bürger.
Die Wahrhaftigkeit der Fragestellungen von Ziebart wird im Kern in den zuvor veröffentlichten Anmerkungen der FWV bestätigt.
Die Wahlempfehlung der OGL für Ole Münder beruht daher auf einem Vergleich der Kandidatenprofile hinsichtlich valider Faktoren. Warum sollte bei der Wahl in LA nicht gelten: Das Bessere ist der Feind des Guten?

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