Aufgespießt- aber nicht aufgepasst
Da haben die anonymen Spießgesellen in der letzten Samstagsausgabe vom 8.Oktober mal wieder in Langenargen herumgestochert Hier„ Füchse, Familien, Flüchtlinge . .“ Weil Alliteration so schön ist, oder was?
Was witzig sein soll und offensichtlich in der Redaktion die kindlichen Gemüter erfreut( vgl. hier ) hatte AGORA-LA hier bereits im Zusammenhang mit der Bürgermeisterwahl in Kressbronn kritisch betrachtet. Diesmal geht es um bezahlbaren Wohnraum und unsere Wohnraumbedarfsanalyse dazu.
Hätten die Spießgesellen die Studie aufmerksam gelesen, kämen sie zu anderen Schlüssen. (vgl. hier) Hätten die Spießgesellen sich das Datenmaterial des Statistischen Landesamtes BW angesehen, dann hätten sie bemerkt, dass in der Alterskohorte 25 bis unter 40 (junge Menschen und Familien) in den Jahren 2018 bis 2021 die Anzahl derer, die fortgezogen sind, stetig abgenommen hat und im Zeitraum 2018 bis 2021 mehr junge Menschen und Familien zu- als weggezogen sind. Die Studie rät, so schreiben sie weiter, der Abwanderung der Jüngeren entgegenzuwirken. Auch das stimmt so nicht.
Die Wohnbedarfsanalyse rät im Schwerpunkt durch Bauaktivitäten den Zuzug junger Menschen zu ermöglichen. Nur so könne die Altersstruktur in Langenargen wieder verjüngt werden. Die Abwanderung junger Menschen zu vermeiden, ist lediglich eine flankierende Maßnahme.Hier (TOP6)

Nun behaupten die Spießgesellen, dass anstelle der jungen Menschen und Familien immer mehr ältere Menschen in die Gemeinde ziehen. Stimmt das?

Wie immer wird das bekannte Narrativ der jungen ins Hinterland vertriebenen Familien bedient und dann kommt’s: „ [. . . . ] Dafür ziehen immer mehr ältere Menschen in die Gemeinde, die ihr Haus weißgottwo verkauft haben – und sich für das Geld in Langenargen gerade einmal eine Zweizimmerwohnung leisten können.“Hier
Wenn man schon mit dem immer wiederkehrende Bild der vertriebenen jungen Familien spielt, dann doch bitte einmal nachgedacht: Die begehrte Zweizimmerwohnung der Älteren wäre doch sowieso nichts für junge Familien, oder?
Aber es kommt noch besser: „[. . . ] Senioren engagieren sich eher selten in der Feuerwehr oder übernehmen ein anderes wichtiges Ehrenamt [. . . .]“ Schon wieder muss die Feuerwehr herhalten, die ohne die Jungen bald kein Personal mehr hat! Man stelle sich das mal vor: Ein Szenario unkontrollierter Feuersbrünste, weil die Alten den Jungen den Wohnraum wegnehmen, ohne Bleibe für die Jungen kein Löschkommando und die restlichen Häuser im begehrten LA werden möglicherweise auch noch vernichtet? Geht’s noch?

Und wieso übernehmen Senioren weniger wichtige Ehrenämter? Vielleicht halten sie nicht mit zitternder Hand den Wasserschlauch oder steigen auf die Feuerleiter. Aber:
Sie kümmern sich beispielsweise um den Bürgerbus, übernehmen politische Ämter im Gemeinderat. Tun Dienst im Museum oder unterstützen seit Jahren Geflüchtete im Ehrenamt, halten die Seniorenbegegnungsstätte auf Trapp und, und, und … Weitere Informationen hätte man hier beim Deutschen Freiwillgensurvey erhalten können.
Also wirklich, liebe Spießgesellen, diese Stiche gingen voll daneben. Man fragt sich wirklich, durch wen diese Ergüsse gespeist werden? Ob es wohl Ghost-Writer gibt, die diese merkwürdigen Gesellen mit Stammtischparolen aus LA füttern?
Aber Spaß beiseite: Da agieren die Spießgesellen in einer Redaktion im Schutze der Anonymität, um nicht mit dem Spieß, sondern mit der Tastatur gefährliches Halbwissen zu verbreiten. Noch dazu wird Alt gegen Jung ausgespielt. In einer unabhängigen Zeitung für christliche Kultur und Politik. Da hört der Spaß auf!
Es gibt noch weitere Worte mit„F“beginnend, die zu der rhetorischen Figur „Alliteration“ zu passen scheinen: Feigheit und Fake-News.
Elke Krieg
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