Die Verteilung des Inhalts

AGORA hatte aus der letzten Gemeinderatssitzung berichtet. Es taten sich Fragen zur Beauftragung der Firma Wüstenrot auf, die am 20. November 2019 als Presseanfrage gestellt nun seitens der Gemeindeverwaltung beantwortet wurden.
Hier die Fragen von AGORA:
1. Nach Information der Fa. Wüstenrot ist diese bereits in der Vergangenheit für die Gemeinde tätig gewesen ( Spielplatz am See mit Toiletten/ Münzhof) Ist dies richtig und welchen Umfang hat diese Tätigkeit gehabt? War dies auch ein Beratungsprojekt?
2. Hat es bei der erneuten Vergabe zur Gemeindeentwicklung ein neues Vergabeverfahren gegeben?
3. Wenn dies nicht der Fall war, ist die Beauftragung an Wüstenrot noch Teil des vorherigen Auftrages?
AGORA druckt die Antwort aus dem Ortsbauamt LA ab, die an den Ortsbaumeister Herrn Stark gerichtet waren und von Herrn Hinkel beantwortet wurden, ab:
. . . Auf Ihre Email vom 20.11.2019 teilen wir Ihnen mit, dass die erneut beauftragte Fa. WHS (Wüstenrot Haus und Städtebau GmbH) bereits seit Jahrzehnten erfolgreich für die Gemeinde Langenargen im Bereich der Stadterneuerung tätig ist und die Gemeinde hierbei beratend und als Betreuungspartner unterstützt. Ursprünglich firmierte die WHS unter der Namen Wüstenrot Städtebau und Entwicklungsgesellschaft (WSE). Die Gesellschaft hat hierbei bei der Stadtsanierung im Bereich Marktplatz, Münzhof, Wohnumfeldprogramm Städtle mit Erstellung einer Bewohnertiefgarage mindestens seit 1988 mitgewirkt und hat die Gemeinde dann weiter bei Baumaßnahmen im Kavalierhaus, die anteilig mit Mitteln der Stadterneuerung Co- finanziert wurde, betreut. Zuletzt war das SE- Gebiet östlicher Ortskern das Tätigkeitsfeld der WHS, welches im Jahre 2019 zur Abrechnung kam.
Als Anschlussmaßnahme ist nun des Gemeindeentwicklungskonzept (GEK) als weitere Baustein für die Städtebauliche Erneuerung von Langenargen auf dem Programm.
Nachdem die WHS in den vergangenen Jahren wertvolle und gute Arbeit in Langenargen geleistet hat und das GEK auf die bisherige Vorarbeit zurückgreifen wird, war es der logische Schritt, auch hier auf die bewährte Zusammenarbeit mit der WHS zurückzugreifen.
Der Gemeinderat hat diese Entscheidung mit einstimmigen Beschluss in der öffentlichen Sitzung des Gemeinderates am 18.11.2019 gefasst. Aufgrund der umfassenden „Langenargenkenntnisse“ stand ein Wechsel des Betreuungsunternehmens nicht zur Debatte, da ansonsten sämtliche bisherige Kenntnisse der Materie und der besonderen „Mentalität“ neu erarbeitet hätten werden müssen.
Kontinuität bei Stadtplanung und –entwicklung erscheint, auch landesweit betrachtet, als probates Mittel.
Es grüßt Sie
Ihr Peter Hinkel
Einschätzung
Leider ist im Vorfeld für die Öffentlichkeit nicht deutlich geworden, dass Wüstenrot bereits an mehreren Projekten in LA in der Vergangenheit beteiligt war. Der Zuhörer*in konnte in der Gemeinderatssitzung im November von dieser Vorgeschichte nichts wissen. Dass es sich dabei um eine Anschlussmaßnahme handelt, hätte deutlicher kommuniziert werden müssen. Warum wird das nicht erklärt? Niemand in der Gemeinderatssitzung hat danach gefragt. Ob die neuen Gemeinderäte davon wussten ?
Wenn Wüstenrot sozusagen einen Dauerberatungsauftrag in LA hat, hätte doch so etwas wie die Terrassenüberbauung See-Vital nicht passieren dürfen. Ganz zu schweigen von den monströsen Toiletten. Mit diesen Einzelprojekten wird es schwierig, eine Gesamtstrategie für die Gemeinde zu kreieren. Aber offensichtlich ist diese Strategie der Fördertopfpolitik geschuldet. Strategische Stadtentwicklung in ihrer Gesamtheit wird damit schwierig: es gibt immer nur Substrategien, ein Leitbild und damit eine Strategie für die Gemeinde, das eine Vision aus allen Bereichen ( z.B. Tourismus, soziales Leben, nachhaltiges Leben, Infrastruktur. . .) berücksichtigt, läuft Gefahr sich in Teilbereichen zu verlieren. Und die Beteiligten sind irgendwann zu erschöpft, um sich immer wieder mit neuen, anderen Substrategien zu beschäftigen.
Was unter „besonderer Mentalität“ in der Antwort von Herrn Hinkel zu verstehen ist, wird nicht erklärt. Meint man damit städtebauliche Anforderungen oder die Mentalität der Einwohner oder gar der Verwaltung? Darauf mache sich ein jeder seinen eigenen Reim!
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