Fremdworte?

In diesen Tagen des „shutdowns“ verbringt der Mensch doch viel Zeit mit Informationsaufnahme, die genauso wichtig ist wie vitaminreiche Nahrung zur Stabilisierung des Immunsystems. Versucht man dann den Ratschlägen diverser Experten zur Gesundheitsfürsorge zu folgen, so verbringt man doch regelmäßig in Vereinzelung eine gewisse Zeit an der Luft. Bestenfalls noch des Herrn Professors NDR Podcast als Vademecum auf den Ohren. Sie wissen schon , die neuen Freunde.
Während man dann so durch die herrliche Natur wandert am See entlang, sieht man die verzückte Jugend keinesfalls vereinzelt auf Bänken und Wiesen sitzen oder liegen. Nein, die Jugend scheint sich eher in das Prinzip der Herden-Immunität zu üben. In großen Gruppen, auf dem Spielplatz Picknick ,Grillfeuer, Corona-Zeit eben.

Eigentlich möchte man nicht die besserwisserische Alte geben, obwohl man durch das Alter zur Risikogruppe gehört. Aber: Der zarte Hinweis an das Jungvolk, dass man besser Abstand zueinander halten solle, man trüge doch Verantwortung für den Nächsten, wird geflissentlich überhört. Man geht weiter und hört noch gerade das alkoholisierte Lallen der Jugend, bevor man sich schnell des Professors Podcast wieder in die Ohren stöpselt. Man fragt sich: Haben wir die so erzogen? Darüber müssen wir später mal nach der Krise ( wann?) reden. Das kommt auf den Zettel, der jetzt in der Krise immer neben uns liegen sollte. Darauf steht dann die Liste der Dinge, die uns im Krisenmodus als bedenklich aufgefallen sind. Die hinterher abgearbeitet werden sollten. So macht es jedenfalls Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann von NRW .
Dass nämlich nicht jede/r in der Gemeinschaft ohne Rücksicht auf den/die Andere/n leben kann. Eine Binsenwahrheit, aber irgendwie bei dieser Generation nicht angekommen. Das steht ganz oben auf dem Zettel.

Doch das trifft jedoch nicht nur auf die Jugend zu. Auch Würdenträger wie z.B: der Oberbürgermeister (OB) Jan Zeidler in Überlingen scheinen eine schlechte Kinderstube genossen zu haben. So schreibt Stefan Hilser im Südkurier vom 13.3.2020 einen akzentuierten Kommentar zu der Äußerung des OB Zeidler, es gebe keinen Plan B , die Landesgartenschau starte am 23.April. Wer so spreche müsse sich fragen, welches Signal er aussenden wolle, so Hilser. Recht hat er!
Ja, der übereifrige OB hat ja auch schon die Einladungen verschickt und schreibt dort wie im Delirium :„ lange haben wir auf diesen Tag hingefiebert…“ In diesen Zeiten! Auch andere wie Karin Burger geben ihren Senf dazu hier.

Ein weiterer Fall für die Liste danach auf dem Zettel. Aber erst kommt vielleicht noch die Ausgangssperre für Jugend und Würdenträgern. Nicht zum Schutz vor CORONA, sondern zum Schutz vor der Rücksichtslosigkeit anderer.
Aber es gibt auch Initiativen , die rücksichtsvoll sind: überall gibt es Helfergruppen, die den Risikogruppen helfen. Sie entstehen gerade überall.
Valete! Nie war die Grußformel der alten Römer passender: Bleiben Sie gesund!
Hier erscheint mir die Jugend recht diszipliniert, aber die Cafes sind voll mit Damen und Herren älteren Semesters