Halbwahrheiten

. . . und Bekenntnisse

Der folgende Text war die  Antwort auf die Presseanfrage von AGORA an die Fraktionen im Oktober zu ihren Erwartungen an einen Bürgermeisterkandidaten hier:

“Die CDU-Fraktion wünscht sich von einem zukünftigen Bürgermeister eine vertrauensvolle und von gegenseitiger Wertschätzung geprägte Zusammenarbeit und einen offenen Dialog zwischen Gemeinderat, Verwaltung und Bevölkerung. Nachdem bisher keiner der CDU-Gemeinderäte einen anderen Kandidaten als Herrn Krafft persönlich kennengelernt und/oder gesprochen hat, ist eine Beurteilung der Mitbewerber bisher nicht möglich. Wir können aktuell sagen, dass wir den Einsatz, die fachliche Kompetenz und die positive wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde in der bisherigen Legislaturperiode von Herrn Bürgermeister Krafft sehr schätzen. Wir können uns gut vorstellen, die Durchführung begonnener Projekte mit ihm weiterzuführen.”

So schreibt die CDU-Fraktion im Montfortboten (MOBO) u.a. heute in einer Nachlese zur Bürgermeisterwahl: ( Verlinkung noch nicht möglich, 4.12.2020,9.45 Uhr)

„Durch viele teils sehr persönliche Unterstellungen, Halbwahrheiten und sonstige Wortmeldungen wurde ein äußerst vergiftetes Klima geschaffen, das unseren Ort als gespalten erscheinen lässt. Ob er dies wirklich ist, wird erst die Zukunft zeigen.“ 

Schon wieder wird das Narrativ des gespaltenen Ortes benutzt. Und was meint die CDU-Fraktion mit Halbwahrheiten? 

Hinter dem Begriff Halbwahrheit verbirgt sich immer auch ein Lügenanteil. Er ist jedoch schwer zu identifizieren. Vielleicht meint die CDU-Fraktion damit beispielsweise Beiträge im Netz, die auf der Facebookseite “Langenargen – Die Gruppe” neben belanglosen Alltagsthemen geschrieben werden. Allerdings können dort manchmal nur „ Halbwahrheiten“ gepostet werden, weil die Zeichen der Kommunikation, die in der Vergangenheit aus dem Rathaus kamen, für die Bürgerschaft eben zum Verständnis nicht ausgereicht haben. Dass die Hintergründe der Gruppenbildung eher halbseiden wirken, ist noch eine andere Sache.

So verbreiten sich Halbwahrheiten. Auch setzen sich Halbwahrheiten durch, wenn es keine Antworten auf  Fragen gibt. Oder weil die Bürger*innen bei der Durchführung der Projekte vom Bürgermeister nicht wahrgenommen fühlen.

Übrigens, AGORA fühlt sich nicht angesprochen durch den Vorwurf der Halbwahrheiten im Netz. Nein, AGORA ist  angetreten, Themen, z.B. aus Gemeinderatssitzungen, von allen Seiten her zu beleuchten und eben den möglichen Halbwahrheiten die andere Hälfte zu liefern und aufzuklären. Gerne auch in Zukunft weiterhin als akzeptierte Stimme vom Pressebänkchen aus. Vielleicht auch mit noch mehr Beteiligung der Bürgerschaft, die das lokale Zeitungsmonopol selbst durch Beiträge bereichert.

Nein, AGORA ist keine”richtige” Zeitung. Das hörte man unlängst aus der CDU-Fraktion. Aber AGORA hat ist ein Teil der Öffentlichkeit. Und sie ist gratis. Nein, nein die “Macherin” ist zwar zugezogen, aber nicht “sehr, sehr reich”! Keine Angst, Herr Krafft!

Die Eröffnung der Seite war eine Art pädagogisches Experiment, das testen sollte, ob die Erweiterung von Öffentlichkeit zu mehr Verständnis der politischen Entscheidung durch Aufklärung führen kann. Mit der beständig steigenden Zahl der Zugriffe scheint dies gelungen.

So braucht man sich keine Sorgen um die Zukunft des Ortes zu machen, wie Krafft heute auf Seite 7 des redaktionellen Teils vom MOBO zitiert wird. Nein, es werden zukünftig möglicherweise auch in Gemeinderatssitzungen Beschlüsse mit transparenteren Beschlusstexten auf Grundlage von verständlicheren Sitzungsvorlagen gefasst. Ganz ohne missverständliche Absichten.

Und vielleicht braucht man AGORA dann gar nicht mehr.

Da die digitale Ausgabe des MOBO heute krankheitsbedingt nicht mehr auf die Homepage der Gemeinde LA gestellt werden konnte, wurde AGORA der amtliche Teil direkt zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Der Text zur Nachlese der CDU-Fraktion aus der heutigen Ausgabe:

Übernahem AGORA: 4.12.2020, 14.46 Uhr

AGORA-LA freut sich über Spenden, s.Impressum

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