Integrationskultur

in Langenargen

+++AKTUALISIERUNG+++

Foto: pixabay

AGORA hatte hier auf die Stiftung „Integrationskultur“ hingewiesen, die zunächst für drei Familien in LA Laptops und Drucker zur Verfügung gestellt hatte. Im Vorwort des Geschäftsberichtes 2016/17schreibt Herr Kratschmer als Stifter und Vorsitzender des Stiftungsrates: „Das Ziel der Stiftung ist es, Ausgrenzungen von Personen auf Grund ihrer Andersartigkeit -welche Art auch immer-mit kulturellen Aktivitäten entgegenzuwirken.“

Da Ausgrenzung leider oft durch mangelnde Teilhabe an den  Bildungsmöglichkeiten auch in einheimischen Familien zu beobachten ist, schien die Stiftung „Integrationskultur“ der richtige Ansprechpartner in Sachen Bildung und Teilhabe.

Wie ist der Kontakt zustande gekommen? Aufmerksam wurde ich in meiner Rolle als ehrenamtliche Betreuerin auf diese Stiftung nach einem Beitrag  der Schwäbischen Zeitung im August 2019. 

Ich habe dann mit Herrn Kratschmer, der in Kressbronn lebt, telefoniert und mit ihm gemeinsam überlegt, dass es schön wäre, einen Treffpunkt (z.B. ein Asylcafé) für Geflüchtete und Einheimische erneut ins Leben zu rufen. Es verstrich einige Zeit und im letzten Sommer entstand nach der Umsetzung einer Geflüchtetenfamilie in die Baracke in der Unteren Seestr. 110/1 die Idee, doch lieber in die digitale Ausrüstung einiger Familien in LA zu investieren. So gab es beispielsweise in der Unterkunft dort kein Internet, das den Kindern den online-Unterricht ermöglicht hätte. Zu diesem Zeitpunkt  vor den Sommerferien Anfang/Mitte Juli 2020 fand bereits Online- Unterricht statt. So hat Herr Kratschmer in Absprache mit seiner Stiftung zunächst für drei Familien Geld für die technische Ausrüstung zur Verfügung gestellt. Eine weitere Familie wird etwas verspätet ihr Laptop bekommen. Zuvor fanden gemeinsame Besuche bei den Familien unter Coronabedingungen statt, die Stiftung hat der Förderung der Familien zugestimmt und nun ist die Technik da.

Von zwei Familien gibt es schon Rückmeldungen. Einen Dankesbrief, der direkt von dem 17-jährigen Sohn einer Familie auf dem neuen Laptop geschrieben wurde. Er geht in Berufsschule in Friedrichshafen und schildert seine Erlebnisse nach dem Abholen des neu eingerichteten Laptops bei einem Helfer hier in LA. Er wohnt mit seiner Familie seit 2014 bei uns und hat inzwischen einen Integrationsaufenthalt, weil er seine Integrationsleistung im Rahmen einer erfolgreichen Schullaufbahn erbracht hat. Er möchte nicht mit seinem vollen Namen genannt werden.

Hallo Herr Kratschmer,

ich wollte mich bedanken für den Laptop. Ich bin froh, dass ich ihn jetzt habe und ich will mich auch dafür noch bedanken, dass ihn jemand für mich eingerichtet hat.

Beim Abholen ist mir was Merkwürdiges passiert: Ein Paketbote saß in seinem Auto, kam zu mir und hat mich gefragt, woher ich das Paket habe. Ich antwortete ihm und sagte: „Ich habe das geschenkt bekommen.“ Er glaubte mir nicht, weil er dachte, dass ich es gestohlen habe. Ich habe ihm dann nochmals erklärt, dass das Paket ein Geschenk ist und mir jemand den Laptop für die Schule gerade eingerichtet hat und ich nun auf dem Heimweg bin. Er ist dann in sein Auto gestiegen und ich bin nach Hause gelaufen.

Ich finde das nicht sehr toll, dass er extra ausgestiegen ist, um mich zu fragen, woher ich das Paket habe. Auf dem Rückweg habe ich überlegt, warum er mich wohl verdächtigt hat. Weil ich anders aussehe? 

Aber im Großen und Ganzem ist es mir egal, weil ich weiß, dass es mehr von den guten Menschen gibt als von den anderen.

Ihr E. S.

Anmerkung: Inzwischen hat die Stiftung den Familien ein Dokument zukommen lassen, das beweist, dass sie die berechtigten Nutzer sind. Damit zukünftigen diskriminierenden Fragestellern der Windaus den Segeln genommen werden kann. . . .

Eine weitere Danksagung wird in einen Film von den beiden syrischen Mädchen, die Sie ja bereits auf AGORA hier kennengelernt haben, versendet. Sie wohnen mit ihrer Familie auch in LA und gehen in Kressbronn auf weiterführende Schulen.

Es folgen weitere Beiträge der dritten Familie. Die Laptops werden nun hoffentlich häufiger mal Gelegenheit für Beiträge aus dem Leben der geflüchteten Mitbürger*innen und ihren HelferInnen auch auf AGORA bieten.

Aktualisierung, 15.1.2021, 12.59 Uhr: 3. Danksagung :

Liebe Stiftung Integrationskultur,

vielen Dank für den Computer und den Drucker. Hat uns echt viel geholfen. Damit können wir Schulsachen erledigen und online Unterricht können wir machen.

Grüße Familie S.

Online-Unterricht

AGORA-LA freut sich über Spenden, s.Impressum

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