Nochmals genauer hingeschaut

AUT-Sitzung

AGORA behandelt hier nur einen TOP: Das Bauvorhaben Am Rosenstock.(s. Sitzungsvorlage TOP4 )

Für den Starenkasten wird es wohl mit der geplanten Bebauung keinen Platz mehr geben.(c)AGORA

Es hatte sich wegen der Größe des Gebäudes seitens der Anwohnerschaft Widerstand gebildet. Gleich zu Beginn der Aussprache zu diesem TOP meldete sich für die OGL Gemeinderätin Köhle zu Wort. Sie wunderte sich, dass in der Sitzungsvorlage von 2 Mehrfamilienhäusern mit je 3 Wohneinheiten gesprochen wird. Es sei klar ein 6-Familienhaus. Sie gab zu bedenken, dass diese Größe zum Referenzfall im Ort werden könnte. 

Der anwesende Leiter der Baurechtsbehörde, Metzler, verwies auf den Wunsch der Politik, bezahlbaren Wohnraum schaffen zu wollen und entsprechend nachzuverdichten. Die Gemeinde müsse sich fragen, wohin sie wolle. Es entspreche alles dem Baurecht.

Gemeinderat Vögele (CDU) sagte, er habe Bauchweh mit dieser Größe und man solle mit dem Bauherrn reden. Gemeinderat Schmid (SPD) schätzte die Tiefgaragenzufahrt in den fließenden Verkehr der Rosenstr als bedenklich ein. Gemeinderat Hanser (FW) schloss sich den Ausführungen von Gemeinderat Vögele (CDU) an. Man müsse Luft rauslassen und 10 bis 15 % des Gebäudes „eindampfen“. Auch ihm fehlten Referenzobjekte, er forderte eine maßvolle Nachverdichtung und eine reduzierte Größe. 

Gemeinderat Brugger (FW) fragte, was man gegen das Vorhaben machen könne. Bürgermeister Münder erklärte, dieses Projekt betreffe zentrale Fragen des Ortes in seiner Gestaltung:

Wolle man das Ortsbild erhalten, für wen baue man und welche Rolle spielen beispielsweise Zweitwohnungen?

Gemeinderätin Köhle (OGL)wies darauf hin, dass die Gemeinde Planungshoheit hat. Baurechtsamtsleiter Metzler signalisierte, er werde versuchen, mit dem Bauträger zu sprechen. Schließlich wurde das Einvernehmen nicht erteilt. 

Abstimmung:

6 Gemeinderäte( G´Rätin Köhle (OGL), G´Rat Pfänder(OGL) ,G´Rat Brugger (FW), G´Rat Schmid (SPD), G´Rat Ebner (FW) und BM Münder stimmten dagegen.

3 Gemeinderäte (G´Rat Vögele (CDU)), G´Rat Krug(CDU) und G’Rat Hanser ( FW) haben sich enthalten. 

Haus der Zwerge in Apflau:ganz so klein muss es ja nicht sein. . .

Einschätzung

Nicht nur aus dem Umfeld der Betroffenen -es gab wohl 14 Unterschriften von Angrenzern-wurde begrüßt, war man zufrieden, dass die Diskussion in der Sitzung sehr engagiert war. Wenigstens lagen die Unterschriften der Angrenzern rechtzeitig vor. Auch als Beobachter konnte man das Ringen um eine verträgliche Lösung gut wahrnehmen. Offensichtlich ist, dass der Bauunternehmer auf dieser Fläche ein Maximum an Wohnraum generieren will. (vgl. Oberdorf) Das Argument, so bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, zieht nicht. Wie oft sind in der Vergangenheit Wohnungen geschaffen worden, die anschließend z.B. als Zweitwohnungen oder Ferienwohnungen genutzt werden! Es ist offensichtlich, dass wie im Fall Oberdorf, möglichst viele Wohnungen mittels maßloser Nachverdichtung generiert werden sollen. Das immer wieder vorgebrachte Argument, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, zieht nicht. Um valide Aussagen über fehlenden Wohnraum zu machen, braucht man endlich eine exakte Bedarfsanalyse. Laut Haushaltsplanentwurf, der am letzten Montag in der Gemeinderatssitzung Thema war, ist die Einwohnerzahl leicht gesunken.( vgl. AGORA auch hier).Aber es liegt auch an den Verkäufern, sensibel beim Verkauf der eigenen Scholle umzugehen- und auch an der Gemeinde. Langenargen muss die Richtung in Sachen Ortsbildentwicklung kennen.

Eine Aufstellung über neuere Bauprojekten, in denen in den letzten Jahren Wohnungen als Ferien-oder Zweitwohnungen gebaut wurden, wäre hilfreich. 

Aber bitte so groß auch nicht mehr…….

Aktualisierung: 28.01.2021, 14.21 Uhr

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Ein Kommentar zu „Nochmals genauer hingeschaut

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  1. Vielen Dank für diese Berichterstattung! Ich bin Angrenzer und war bei der Sitzung ebenfalls anwesend. Das Argument mit dem bezahlbaren Wohnraum fand ich ebenfalls absurd. Die fertigen Wohnungen werden zu ihrem Marktpreis verkauft werden, und dieser richtet sich nicht nach den Baukosten. Zwei getrennte Mehrfamilienhäuser zu bauen, würde lediglich den Gewinn des Bauherrn schmälern, und der ist (mir liegen die Bauunterlagen mit der Baukostenschätzung vor) immens!

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