Einwurf

„ Fast jede/r dritte Wähler in der AfD vertritt ein geschlossenes rechtsextremes Weltbild.”
Das hat die Bertelsmann-Stiftung herausgefunden und die Ergebnisse der Studie mit dem Titel „Rechtsextreme Einstellungen der Wähler:innen vor der Bundestagswahl 2021“ soeben hier veröffentlicht.
Das Programm »Zukunft der Demokratie« der Bertelsmann Stiftung beschäftigt sich mit aktuellen Themen und Herausforderungen der Demokratie. Schwerpunkte sind Fragen der politischen Teilhabe, der Zukunft von Parteien und Parlamenten, der Nachhaltigkeit demokratischer Politik sowie neue Formen der direkten Demokratie und Bürgerbeteiligung. Der EINWURF-Brief erscheint unregelmäßig. Kurz zusammengefasst heißt es dort „Knapp acht Prozent aller Wahlberechtigten in Deutschland vertreten manifest rechts- extreme Einstellungen. Bei populistisch eingestellten Wähler:innen ist der Anteil jedoch mehr als doppelt so hoch und bei den Anhänger:innen der AfD sogar fast viermal so hoch. Mehr als die Hälfte der AfD-Wählerschaft ist latent oder manifest rechtsextrem eingestellt.

Schlaglichtartig beleuchtet die Studie in ihrer Untersuchung rechtsextreme Einstellungen:
1. Befürwortung einer rechtsgerichteten Diktatur
2. Chauvinismus
3. Verharmlosung Nationalsozialismus
4. Fremdenfeindlichkeit
5. Antisemitismus
6. Sozialdarwinismus
Eine gruselige Aufzählung!
Sie meinen: Ach, die Bundestagswahl ist noch weit hin. . . . erst kommt mal die Landtagswahl. Stimmt, aber die Sitzverteilung dort nach der letzten Landtagswahl 2016 ist dort für die AfD erschreckend hoch.
Schauen Sie mal:
Es entfielen auf die Grünen 30,3 Prozent (47 Sitze), auf die CDU 27 Prozent (42 Sitze), auf die AfD 15,1 Prozent (23 Sitze), auf die SPD 12,7 Prozent (19 Sitze) und auf die FDP/DVP 8,3 Prozent (12 Sitze).
Aber vielleicht will die CDU BW mit dem unsäglichen Plakattext:„ CDU wählen, weil wir Verbrecher von heute mit Ausrüstung von morgen jagen“ versuchen den potentiellen AfD-Wählern Stimmen abzujagen. Das scheint nun gründlich schief gelaufen zu sein. Der SWR berichtet hier . Da wird sich die AfD ja die Hände reiben und sich auf die Schenkel vor Freude über den Text der Kampagne schlagen, den die CDU wahrscheinlich auch noch für viel Geld an manchem Straßenrand inszenierte. ( zu besichtigen: Ortseingang Eriskirch-Schlatt, Lindauerstr. von Kaufland kommend)
Innere Sicherheit ist ein durch die AfD besetztes Thema, aber mit dem Spruch wird die CDU sicher keine Wähler*innen von dort übernehmen. Diese Schmusekurstaktik dürfte schiefgegangen sein. Schlechte Sprüche reichen nicht, um die Rechten zu bekehren. Da muss mehr kommen. Und die Ängste vor vermeintlichen Verbrechern in BW zu schüren, denen mit der digitalen Keule begegnet werden soll, wirkt armselig. Kultusministerin Eisenmann sollte lieber dafür sorgen, dass der Online-Unterricht für alle Kinder funktioniert. „Wollen wir nicht alle beschützt werden?”-so klopft sie ihr Wahlkampfsprüchlein weiter. Meint sie die Schulkinder und die Lehrerkräfte auch damit? Nicht nur vor fiktiven Verbrechern, sondern vor dem Abstieg gerade der Schwächsten in der Pandemie, weil die Ausrüstung von morgen leider an den Schulen fehlt, braucht es Schutz. Alles andere ist Sozialdarwinismus (s.o.)Aber das ist ein neues Thema.
Auch um Protagonisten in dieser Story, die sich mit rechtsdrehenden Lehrkräften an freien Schulen beschäftigt, sollte sich Eisenmann mal kümmern.
Übrigens: Nach der letzten Bundestagswahl 2017 wurde die AfD leider zur stärksten Oppositionspartei.
Aufgepasst:
Soeben schickt der SÜDKURIER den folgenden Beitrag zu einer Rede von Alice Weidel (AfD), in der sie das Überlinger Ordnungsamt beschuldigt. Das YouTube-Video mit ihrer agitatorischen Rede ist dort eingebettet. OB Zeidler weist die Vorwürfe zurück.
Aktualisierung: 3.02.2021, 16.09 Uhr
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