Flüchtlingsunterkünfte
Manchmal lohnt es sich doch mal bei den Nachbarn reinzuschauen.
Gestern mussten die KressbonnerInnen in ihrer Gemeinderatssitzung auch dem traurigen Zahlenspiel des Integrationsmanagers Mirko Meinel folgen, der diesmal ausdrücklich betonte, sein Vortrag trage die Überschrift „Unterbringung“ und nicht „Integration“.
Die Tendenz der steigenden Zahlen ist hier ebenso wie in LA deutlich, jedoch steht die Gemeinde Kressbronn besser da, was die Unterbringungsmöglichkeiten angeht. Sie haben frühzeitig die Notbremse gezogen und werden auf gemeindeeigenem Boden eine neue Anschlussunterbringung bauen. Sie wird jedoch, wenn die Zahlen weiter so ansteigen, sofort gefüllt sein.
Man darf gespannt sein, wann und wo das eigentliche Thema „Integration“, das dem Verwaltungsbereich ja mal seinen Namen gab, abgehandelt werden wird. Vor allen Dingen mit welchen Personalressourcen (vgl. hier). Unterbringungsmöglichkeiten sind wichtig, aber der lange Weg hin zur Integration kommt nicht von selbst. Dafür braucht es Menschen, die sich den Geflüchteten wertschätzend zuwenden und nicht nur UnterbringungsverwalterInnen, die unkommentiert Panikbriefe verschicken. Der Weg zur gesellschaftlichen Teilhabe ist ein langer Prozess, nicht nur bei der Integration ausländischer Geflüchtete.
Wir erinnern uns: Der Stellenschlüssel (2 Sozialarbeiter plus Mirko Meinel, der kein Sozialarbeiter ist) gilt für alle drei Gemeinden im GVV! Es ist Zeit, dass die Bürgermeistergemeinschaft beim Land und auch beim Landratsamt ihre Stimme lauter werden lässt, damit die Kommunen diese Herkulesaufgabe nicht alleine stemmen müssen. Interkommunale Zusammenarbeit gibt es im Bereich von Kläranlagen und Gewerbegebieten ja auch. Das bedeutet jedoch nicht, dass die anderen Mitglieder des GVV für uns einspringen- wie in der Vergangenheit geschehen- wenn wir in LA seit Jahren keine geeigneten Unterkünfte vorhalten.
Was ein Integrationsmanager eigentlich macht, kann man hier nachlesen.

Sozialberatung als zentrale Aufgabe der Integrationsmanager
“[. . . Zentrale Aufgabe von Integrationsmanagern ist die individuelle und niedrigschwellige Sozialberatung und -begleitung für Geflüchtete in der Anschlussunterbringung. Am Beginn jeder Beratung steht die Erstellung des Integrationsplans. In diesem werden die persönlichen Daten (zum Beispiel Qualifikationen und Kompetenzen, Schulbildung und Berufsabschluss, individuelle Entwicklungen) und die zu erreichenden Ziele schriftlich fixiert. Dabei geht es unter anderem um Fragen des Spracherwerbs, der Arbeitsmarktintegration, der Anerkennung ausländischer Qualifikationen sowie um Wohnen, Schule und Bildung. Der Integrationsplan wird kontinuierlich fortgeschrieben. Mit Hilfe des Integrationsmanagements sollen Geflüchtete in die Lage versetzt werden, vorhandene Strukturen und Angebote selbständig nutzen zu können.[. . . ]”