Zeitungslektüre

Es geht auch ohne Kampagne der Zeitungsverleger, sonntags zum Beispiel: Die Lektüre der Süddeutschen Zeitung. Dort kann man ein Interview mit Bundeskanzlerin Merkel vom 8. November 2019 lesen mit dem Titel „Das Leben in der DDR war manchmal auf eine bestimmte Art bequem“ (Bezahlschranke). Sie, die mehr als die Hälfte ihres Lebens in der DDR verbracht hat, spricht dort über Indoktrination, ihre Lieblingsbücher als Kind und die Chancen der Feiheit. An einer Stelle des Interviews erklärt sie, was ihr hilft, wenn sie sich von allen Seiten unter Druck gesetzt fühlt: ein Gedicht von dem wunderbaren Reiner Kunze „Die Bringer Beethovens“ und die Erzählung “Die Kuh im Propeller“ von dem russischen Schriftsteller Michail Michailowitsch Soschtschenko. Hier vorgetragen von Manfred Krug.
…. „Das Indoktrinieren führt ab einem bestimmten Punkt zum Gegenteil. Auch deshalb ist meine Regierungsmethode sehr stark argumentativ. Also, wenn mir nach der fünften Wiederholung kein neuer Gedanke einfällt, um mein Gegenüber zu überzeugen, dann ist es für mich erst mal gut, und ich überlege, wie ich mich dem Sachverhalt noch mal anders nähern kann. Aber zu glauben, dass man durch Indoktrinieren und das Verbreiten von Angst weiterkommt, halte ich für falsch. Das tue ich nicht und das möchte ich mir auch nicht angewöhnen,“ sagt Merkel.
Beethovens 5. wurde gestern gespielt. Viel Spaß beim Lesen und Hören und noch einen schönen Sonntag!
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