Der letzte mediale Hype

Auf der Alb inszeniert

Es gibt ein Onlinemagazin für Medienkritik, das sich mit dem Mediengeschehen in Deutschland und der Arbeit von JournalistInnen beschäftigt. Es heißt „Übermedien“. Für dieses Magazin wäre die Berichterstattung der Schwäbischen Zeitung in Rainau und zwischen Kocher und Jagst ein provinzieller Leckerbissen.

Denn es ist schon erstaunlich, dass im Rahmen des Jahresrückblicks am 2.Januar die Schwäbische Zeitung den ehemaligen Bürgermeister Achim Krafft in gleich zwei Beiträgen bedenkt. „Mögliches Comeback und großer Auftritt“ von Eva Stoss:

„Rainau – Der frühere Rainauer Bürgermeister, Achim Krafft(47), ist an seiner Wiederwahl in Langenargen Ende November gescheitert. Nur hauchdünn unterlag Krafft (CDU) im zweiten Wahlgang um die Rathausspitze seinem parteilosen Herausforderer Ole Münder, mit 48,85 zu 50,91 Prozent. Vorausgegangen war ein viel beachteter Wahlkampf mit ungewöhnlicher Härte, dessen Ton offenbar häufig die gebotene Sachlichkeit vermissen ließ. Der gebürtige Hüttlinger war 14 Jahre Rathauschef in Rainau und hat auf der Ostalb noch viele Bindungen: ‚Viele sagen, kommt doch zurück‘, sagte Krafft im Gespräch mit der Ipf- und JagstZeitung.

Sie schreibt weiter, dass sein Amtsnachfolger in Rainau, Christoph Konle einen Tipp habe und zitiert ihn:

„Wer weiß, vielleicht hört auf der Ostalb bald ein Kollege auf und er tritt an. Dass er es kann, hat er bewiesen und ich wünsche ihm nur das Beste, da wir in gutem Kontakt stehen‘, so Konle.“

Sie fragen sich wahrscheinlich, liebe Leser und Leserinnen, wo denn nun etwas vom großen Auftritt steht. Der wird erst weiter unten rückblickend erwähnt. Allerdings nicht verbunden mit Achim Krafft, sondern mit Norbert Röttgens Auftritt in dem von Stoss als „Kochertal-Metropole” (7430 Einwohner! ) bezeichneten Abtsgmünd beim Kreisparteitag der Ostalb-CDU im letzten September.

Na, da kann Krafft doch stolz darauf sein, in einem Atemzug sogar noch vor dem Alb- Besucher Röttgen genannt zu werden.

Es gibt noch einen Beitrag vom 2. Januar aus dieser Gegend: Dieselbe Zeitung, dieselbe Redakteurin, aber andere Überschrift: „Der Jahresrückblick zwischen Kocher und Jagst“. Hier schreibt Eva Stoss:

Achim Krafft. Viele trauen ihm ein Comeback auf der Ostalb zu” 

Sie berichtet weiter, der er frühere Rainauer Bürgermeister, Achim Krafft (47), sei an seiner Wiederwahl in Langenargen Ende November gescheitert. Nur hauchdünn sei Krafft (CDU) im zweiten Wahlgang um die Rathausspitze seinem parteilosen Herausforderer Ole Münder, mit 48,85 zu 50,91 Prozent unterlegen.Zitat:

Vorausgegangen war ein viel beachteter Wahlkampf mit ungewöhnlicher Härte, dessen Ton offenbar häufig die gebotene Sachlichkeit vermissen ließ. Der gebürtige Hüttlinger war 14 Jahre Rathauschef in Rainau und hat auf der Ostalb noch viele Bindungen: ‚Viele sagen, kommt doch zurück‘, sagte Krafft im Gespräch mit der Ipf- und Jagst-Zeitung.“

Aufmerksame LeserInnen erinnern sich an den Beitrag unmittelbar nach der Wahl von AGORA über die Berichterstattung aus der Gegend der Ostalb hier. Schon damals wunderte man sich über die prompte, um Mitleid heischende Reaktion der Ostalb-BerichterstatterInnen.

Diese Verwunderung hält also an und wäre tatsächlich etwas für das Onlinemagazin„Übermedien“. Vielleicht wüssten die, warum ein am Bodensee abgewählter Bürgermeister erneut so viel Raum in der Ostalb-Berichterstattung bekommt. Oder woher man auf der Ostalb so genaue Kenntnis über den hiesigen Wahlkampf hat. Eine Erklärung könnte sein, dass die Monopolstellung des Blattes von der Alb bis an den See nur redundant und auf Grundlage scheinbar nur einseitiger Informationen berichten kann. Sie hat ja sonst lokal vielleicht nichts weiter zu melden. Oder aber sie bereitet möglicherweise den Boden tatsächlich medial für Kraffts Rückkehr vor. Die Redundanz im Sprachgebrauch hat er ja. Die scheint man dort ganz heimatbewusst auch in der Presse zu lieben, wenn man sich im Jahresrückblick erneut zu Inhalten vom fernen Bodensee ergießt.

Also der eine geht, der andere kommt heute ins Rathaus LA. Hoffentlich verlässt er am heutigen Abend die Amtstube mit guten Erkenntnissen. Auch ohne eine ordentliche Übergabe der Amtsgeschäfte von seinem „albträumenden“ Vorgänger.

In Langenargen fängt das neue Jahr eben erst am 4.1.2021 an.

Sonnenaufgang am 31.Dezember 2020.Das Foto wurde AGORA von einer Leserin zugesandt
Es wird heller….

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