Abschied: Schulsozialarbeit

Frau Braun verlässt die FAMS

Zum 15.6.2022 verlässt Frau Braun auf eigenen Wunsch Grundschule in Langenargen. In ihren Abschiedsworten skizzierte sie die schwierige Zeit während der Pandemie, die jedoch trotz aller Einschränkungen einige Beteiligungsprojekte mit den Kindern ermöglichte. Im Abschlussbericht schreibt sie hier„ [. . . ] Die Schwierigkeiten in der täglichen Umsetzung meiner Arbeit, die coronabedingt in den letzten beiden Jahren auf mich zugekommen sind, habe ich mit Beharrlichkeit und Kreativität versucht zu bewältigen. Und obwohl Schulsozialarbeit per se von der Schule unabhängig sein soll, waren mir hier durch Regelungen und Verbote innerhalb des schulischen Systems oftmals die Hände gebunden, um die Kinder, die gerade jetzt Hilfe gebraucht hätten, erreichen zu können. Ich hätte mir hier im Nachhinein mehr Unabhängigkeit und Flexibilität gewünscht [. . .]“. Mitglieder aller Fraktionen bedankten sich bei ihr für die geleistete Arbeit und drückten ihr Bedauern über den Weggang aus. Dieses Bedauern haben wohl auch viele Kinder der Schule zum Ausdruck gebracht. Für die Zukunft formuliert sich Frau Braun in ihrem Abschlussbericht zur Aufrechterhaltung der hohen Präsenz von Schulsozialarbeit im Unterricht und Schulalltag der Kinder so: „[. . . ] 

Ausbau der Kooperation mit externen Partnern zur Unterstützung der Erziehungskompetenz der Eltern (bspw. Elternabende zu Themen wie „Umgang mit Medien“ oder „Prävention von Missbrauch“, …) 

Klar definierte Absprachen zwischen Schulleitung und Schulsozialarbeit bzgl. Grenzen  und Zuständigkeiten 

Abgrenzung der Schulsozialarbeit von schulbedingten Regelungen, um auch zukünftig in einer Situation wie der Coronazeit, als Schulsozialarbeit handlungsfähig zu bleiben 

Aufrechterhaltung und Ausbau der Kooperation mit Vertretern des Gemeinwesens 

Förderung der medialen Kompetenz der Kinder in Kooperation mit externen Partnern 

In Hinblick auf die Zunahme des Medienkonsums während der Pandemie: Beteiligungsprozesse für Kinder an der FAMS voranbringen 

Und dann kam noch ein Dankeschön:

Mein herzlicher Dank ergeht an die Gemeinde Langenargen für sieben schöne, intensive, herausfordernde und lehrreiche Jahre.
Allen voran Herrn Bitzer, von dem ich bei sämtlichen Anliegen große Unterstützung bekam und Frau Vesely, die ich mit jeglicher Frage belästigen durfte.Schulsozialarbeit, wie sie hier in Langenargen ausgestattet ist und ermöglicht wird, steht auf einem sehr guten Fundament, mit welchem pädagogisch sinn- und wertvolle Arbeit geleistet werden kann.

Die Bewerbergespräche laufen noch und die Verwaltung hofft, bis zum neuen Schuljahr die Stelle neu besetzen zu können.

Anmerkung von AGORA-LA:

Nie war die Schulsozialarbeit wertvoller als in diesen Zeiten der Pandemie! Die letzten zwei Jahre haben Spuren hinterlassen. Das kindliche Sozialleben ist ausgefallen. Die Folgen werden erst mit zeitlicher Verzögerung sichtbar werden. Sie betreffen Elternhäuser mit Migrationshintergrund besonders hart. Dort fallen Defizite ins sprachlichen Bereich auf, weil zuhause in der Isolation fast nur noch in der Muttersprache kommuniziert wurde. Das führt folglich auch zu Verständnisproblemen in anderen Fächern. Probleme, die eigentlich in schulsoziale Beratung gehören, kommen gar nicht mehr an. Es reicht eben nicht, nur Programme wie Lernen mit Rückenwind und hier aufzulegen, wenn man in zwei Jahren fast sprachlos wird. Das gilt übrigens für MuttersprachlerInnen genauso.

Es ist gut, dass Langenargen sich seit der Bürgermeisterzeit von Rolf Müller qualifizierte Schulsozialarbeit leistet. Mit schulischen Abläufen aus dem Kultusministerium in Länderhoheit einerseits und kommunaler Selbstverwaltung andererseits treffen zwei Welten in der Schulwelt aufeinander, die auch ohne Pandemie nicht immer leicht miteinander zu verbinden sind. Aber Schule funktioniert eben nur, wenn sich beide Welten einig sind. Übrigens auch im Kollegium.

Spenden gerne auf das folgende Konto: DE807601 0085 0975 1838 52, Postbank, Stichwort AGORA-LA

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