Noliplatz reloaded
Da sitzt man auf dem Pressebänkchen und traut seinen Ohren und Augen nicht: Ein Entwurf, groß angelegt hier zum Noliplatz TOP 6 und vorgelegt von florplan. Man könnte meinen, dass LA sich für eine Weltausstellung bewirbt. Eine Sitzung mit Mücken im Elefantenkostüm?
Um es gleich vorwegzunehmen: Es bleibt mal erst beim Provisorium. Warum? Weil alle, nicht nur die Mitglieder vom Arbeitskreis Noliplatz es so wollen. Einstimmig. Der AK war verärgert, weil er die Einlassungen vom Gestaltungsbeirat nicht vorgelegt bekommen hatte. Dieser war wohl eher zufällig seitens der Verwaltung unter der Führung des Ortsbaumeisters Stark zu Rate gezogen worden, so hieß es in der Sitzung. Eigentlich eine gute Idee. Die Expertise vom Februar 2022, die nicht den Sitzungsunterlagen beigelegt wurde, liegt AGORA-LA inzwischen vor. Man plädiert u.a.dort sogar für einen Wettbewerb mit mindestens fünf Teilnehmern und hatte dabei wohl das gesamte Umfeld auf dem Schirm. Nach dem Motto “think big”, obwohl es doch primär einmal erst um die Gastro gehen sollte.
Empfehlungen des Gestaltungsbeirates zur Herangehensweise beim Noli-Platz vom 15.02.2022
Am 15.02.2022 fand eineOrtsbegehung der Hafenmole und dem Noli-Platz statt mit demZiel,
Uberlegungen zur Entwicklung der wertvollen Freifläche am See anzustellen.
Es solleineBeurteilung zur weiteren Vorgehensweise und eines Verfahrens-Startes unterbreitet und
Vorschläge zur Aufgabenstellung formuliert werden.
Teilnehmer: Herr Stark, Herr Hinkel, Herr Hack, Frau D’Inka, Frau Wassung
Empfehlungen zur Aufgabenstellung:
Der Kioskbetrieb sollein reduziertes Angebot an Snacks und Getränken anbieten.
Präferenz ist einesaisonale Nutzung, d.h. sowohl der Kioskwagen alsa u c h die Einheit für
Lager/WC/Kühlraum sollen mobil gestaltet werden.
Die Aufstellung der beiden Mobileinheiten soll möglichst kompakt erfolgen, um den Blick
vom Ort auf den See und von der Mole/Noli-Platz zum Ort möglichst wenig zu
beeinträchtigen (z.B. Kioskwagen am Weg, die Lagereinheit dahinter platziert).
Verschattungsvorschläge für den Sitzbereich des Gastro-Bereichessind erwünscht.
Es soll eineklare Zuordnung dermobilen Sitzmöglichkeiten des Kioskbetriebes zum Kiosk
erkennbar sein. Der übrigeBereich soll für alleBenutzer offen sein. Eine hohe
Aufenthaltsqualität wird auch außerhalb der Saisongewünscht.
Das Bearbeitungsgebiet umfasst als Auftakt den Weg bis zum gerundeten Platz (Mole)
Landschaftliche Gestaltung desWeges und Molenbereichs einschl. Beläge, Beleuchtung,
Bepflanzung, dauerhafteund mobile Sitzgelegenheiten.
Gestaltung des Ubergangs der Molenmauer in den landschaftlichen Uferbereich.
Es wird ein sensibler Umgang mit den Blickbezügen zum Schloss und Ortskern erwartet
Verfahrensempfehlung:
Wir empfehlen für die freiräumlichen Lösungsvorschläge einen Wettbewerb oder eine
Mehrfachbeauftragung unterLandschaftsarchitekten auszuloben.
Es sollten mindestens5 Büros aufgefordert werden.
Vorschläge:
Luz Landschaftsarchitektur, Stuttgart
Glück Landschaftsarchitektur, Stuttgart
365° freiraum+umwelt, Uberlingen
Planstatt Senner, Uberlingen
Helmut Hornstein. Überlingen
werkbüro freiraum+landschaft susanna hirzler, Tübingen
Langenargen, 21.02.2022
Gabriele D’Inka
Sylke Wassung
Fritz Hack
Ein Wettbewerb? Mal ehrlich, ist das nicht ein Luxusproblem bei all den unerledigten Aufgaben und nicht getätigter Investitionen aus der Vergangenheit, die auf uns finanziell zukommen? Schlosssanierung, Tiefgarage, Feuerwehrhaus, Seniorenstift, Flüchtlingsunterbringung. . .
Die Gestaltung des Platzes gehört nicht in den Pflichtenkatalog der Gemeinde. Sie ist ein Sahnehäubchen. Gut, dass es jetzt mal erst beim Provisorium bleibt. Was möglich ist, zeigt Nonnenhorn hier. Bunt, jung mit vielen LangenargenerInnen, die dort aufschlagen- und natürlich gutes Essen.
Während in der Sitzung lang und breit über Hebevorrichtungen und Gabelstapler für die mobilen Fressbuden diskutiert wird, schweifen mein Gedanken ab:
Ich könnte über andere Baustellen in LA berichten. Keine Sahnehäubchen. Kein “sensibler Umgang mit Blickbezügen”. Über Gebäude, deren Instandsetzung im Pflichtkatalog der Gemeinde stehen. Marode Unterkünfte beispielsweise. (s.unten) Eine Wohnung im 1. Stock Heckenweg, über 1000 Euro/Monat Nutzungsgebühr mit NK) Deren Renovierung wird die Pflichtaufgabe der Gemeinde bleiben. Dafür muss Geld zurückgelegt und investiert werden. Eigentlich hätte das bereits vor Jahren geschehen müssen, denn dieses Haus ist in diesem Zustand schon lange unter anderer Eigentümerschaft bewohnt. Aber leider gibt es für Asyl und andere soziale Fragen keinen Arbeitskreis. Den Fraktionsvorsitzenden liegen meine Einlassungen zur aktuellen Situation in den Unterkünften vor.


Also, ich bin dafür am Noliplatz eine Tafel für Speisung Bedürftiger einzurichten! Dafür, dass mehr Geld für Sozialbetreuung und ehrenamtliche Arbeit angespart wird. Sorry, es geht auch alles eine Nummer bescheidener in diesen Zeiten!
Das ist meine Meinung!
Elke Krieg
Was die Schwäbische Zeitung zum Thema schreibt, lesen Sie hier.