Erkenntnisse, Teil 1

Am Beispiel der Gerüchteküche um die Höhe möchte AGORA einen Beitrag zur Versachlichung leisten. Die Vermutungen, die im örtlichen Informationsfluss mäandrieren, geben ein Anschauungsbeispiel, was geschieht, wenn es keinen Faktencheck gibt. Das gilt auch für zahlreiche andere Themen in der Gemeinde. Die Leserschaft mag sich über den Aufwand wundern, der mit diesen Anfragen und Antworten verbunden ist, aber hier sieht man beispielhaft, wie schwierig die Wahrheitsfindung ist.
Worum geht es ?
In der letzten Gemeinderatssitzung wurde erneut über die Höhe am Schwedi-Wald diskutiert. AGORA berichtete hier. Die Verteilung von Bäumen aus dem Projekt 1000 Bäume für Langenargen wurde abgelehnt. AGORA wollte nun wissen, wie es zu der Installation der massiven Einfahrsperren dort kam. Auch der in der Öffentlichkeit diskutierte vermeintliche Befall dieser dort installierten Stammbänke durch Borkenkäfer war Thema von Presseanfragen von AGORA an die Gemeinde und die Fraktionsvorsitzenden im Gemeinderat.
Hier zunächst die Anfragen an die Fraktionen durch AGORA:

Sehr geehrte Damen und Herren ,
in der letzten Gemeinderatssitzung wurde unter SV (Sitzungsvorlage) TOP 7 u.a. über die Installation des Einfahrschutzes im Dezember 2019 berichtet. AGORA möchte zur Versachlichung des Themas in der verunsicherten Öffentlichkeit beitragen, die sich um den vermeintlichen Borkenkäferbefall an diesen Stämmen sorgt und stellt hiermit die folgenden Presseanfragen:
1. Welche Entscheidungsgrundlage hatte die Erstellung dieser Einfahrschutzinstallation ?2. Aus welchem Budget wurde diese Maßnahme bezahlt und waren Sie über die hohe Anzahl dieser Stammbänke informiert?
3. Laut SV TOP 7fand im Oktober 2019 vor Ort ein Koordinierungsgespräch mit Vertretern der Baurechtsbehörde , dem LRA und dem privaten Naturschutz statt. Wurden die Vertreter des Gemeinderates über das Ergebnis in Form eines Protokolls informiert?
4. Wenn ja, gab es eine Diskussion über Alternativen zu dieser massiven Installation , z.B. Hecke, Zaun etc. . . .
Vielen Dank für eine Rückmeldung im Laufe der kommenden Woche.
Mit freundlichem Gruß. . .
Hier die Antworten aus den Fraktionen:

Die Fraktion CDU schrieb:
Sehr geehrte Frau Krieg,
wir freuen uns sehr, dass AGORA zu einer Versachlichung des Themas „Einfahrschutz Höhe“ beitragen möchte, wobei wir diesbezüglich keinerlei „Verunsicherung“ bei der Bevölkerung wahrnehmen konnten.
Mit Beschluss vom 22.10.2019( Anmerkung AGORA: Es muss nach Recherche und Nachfrage von AGORA 2018 gewesen sein) hat der Gemeinderat die Verwaltung, im Rahmen ihrer Zuständigkeit, mit der Umsetzung der Instandsetzung, oder eines Ersatzes des Zauns zwischen Unterer Seestraße und Gebiet Höhe beauftragt.
Die Ausgestaltung der Einfriedung des Gebietes Höhe wurde unserer Ansicht nach passend ausgeführt. Es wurde mit dem Stammholz ein Material eingesetzt, welches hervorragend zu dem Thema Landschaftsschutz passt. Es wurde hier ein nachwachsender Rohstoff verwendet, in seiner ursprünglichen Form, ohne jegliche chemische Behandlung. Die Offenheit der Abgrenzung gibt die Sicht auf das Gebiet Höhe frei und stellt für jegliches Getier, welches sich in diesem natürlichen Freiraum aufhalten möchte, keine Barriere dar.
Die Baumstämme wurden zum allergrößten Teil mit abgeschälter Rinde verbaut.
Dieser Umstand sollte Ihrerseits bitte deutlich gemacht werden! Denn fälschlicherweise wurde in gewissen Personenkreisen genau dies wohl übersehen. Die abgeschälte Rinde bietet dem Borkenkäfer zukünftig keine Brutstätte mehr. Die bisher gelegten Eier und Larven werden in nächster Zeit verenden und somit geht von dem verwendeten Totholz keine Gefahr eines zukünftigen Borkenkäferbefalls mehr aus.
Mit freundlichen Grüßen
CDU-Fraktion im Gemeinderat Langenargen
Ergänzung: Es war wohl dieser Beschluss unter Punkt 15. , 7.2.2020, 00.00Uhr
Für die Fraktion Freie Wähler antwortete Frau Porstner:
Als Ausgleichsmaßnahme war eine Umzäunung gefordert. Umgesetzt wurden die Stämme. Im Vorfeld informiert wurde der GR nicht.
S. Porstner Fraktionsvorsitzende FW
Für die OGL :
Ihre Anfrage beantworten wir wie folgt:
Zu 1. Nach meiner Erinnerung war 2018 bei der Beschlussfassung zu den Rodungsarbeiten Malerecke und Höhe das Errichten eines neuen Zaunes entlang der Unteren Seestr. formuliert. Ich müsste die entsprechende Sitzungsvorlage vom Herbst 2018 nochmals heraussuchen, habe aber derzeit wegen Ortsabwesenheit keinen Zugang zu meinen Unterlagen.
Zu 2. Wir waren im Gemeinderat darüber hinaus zu Art und Umfang der jetzt durchgeführten Maßnahme nicht informiert. Insofern kann ich Ihnen auch nicht sagen, unter welcher Kostenstelle die Finanzierung erfolgt ist.
Zu 3. : Nein, Zu 4.: Nein
Ulrich Ziebart, Fraktionsvorsitzender Offene Grüne Liste
AGORA hat selbst telefonisch bei der Firma 365 Grad, die jedoch nicht mit der Installation der Stammbänke beauftragt war, wegen des vermeintlichen Borkenkäfer-Befalls nachgefragt. Dort wurde mitgeteilt, dass von geschälten Baumstämmen keine Gefahr durch den Borkenkäfer ausgehe.
Die SPD hat bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht geantwortet. Die Antworten der Verwaltung folgen in einem weiteren Beitrag.
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