Sicherheitslage

Sex and crime in LA?

pixabay

Nein, wir leben in LA in behüteten Verhältnissen, was die Kriminalität angeht. Das ist erfreulich. Die Schwäbische Zeitung berichtete gestern hier über den Bericht zur Sicherheitslage in LA aus der letzten Gemeinderatssitzung.

Präsentation Gemeinderatssitzung 17.05.2021

Dass das Alter bei 43 Tatverdächtigen unter 21 Jahren lag, mag der Situation des Lockdowns geschuldet sein. Es zeigt jedoch, dass Jugendliche möglicherweise besonders hart vom Lockdown und der Schließung der Jugendtreffs betroffen sind.

Auch die hohe Zahl der Straftaten gegen sexuelle Selbstbestimmung ist bemerkenswert. Ist LA etwa ein Ort der Grapscher? Die Auffälligkeit begründete der vortragende Polizeidirektor Volkmar Rees in der Sitzung damit , dass durch die #metoo-Debatte möglicherweise mehr Übergriffe angezeigt würden. 

Präsentation Gemeinderatssitzung, 17.05.2021

Präsentation Gemeinderatssitzung, 17.05.2021

Was man in der Statistik vergeblich sucht, ist die Kategorie „Flüchtlingsfeindliche Übergriffe mit Körperverletzung.“ So hat es im letzten Sommer einen Angriff mit Pfefferspray auf eine Familie in Bierkeller gegeben. Der Südkurier berichtete hier.

Inzwischen ist klar, dass gegen die Angreiferin wegen schwerer Körperverletzung ermittelt wurde. Das Verfahren wurde mit Zustimmung des Gerichts zunächst vorläufig nach § 153a Abs. 1 StPO eingestellt. Der Beschuldigten wurde auferlegt einen Geldbetrag im unteren vierstelligen Bereich an eine gemeinnützige Einrichtung zu bezahlen. Nachdem sie den Geldbetrag bezahlt hat und die Auflage erfüllt wurde, hat die Staatsanwaltschaft das Verfahren endgültig nach § 153a Abs. 1 StPO eingestellt. Es wurde laut Staatsanwaltschaft zu keiner Zeit gegen die betroffenen Familienmitglieder ermittelt. Zivilrechtlich geht es jetzt noch um die Höhe des Schmerzensgeldes, das der Familie zusteht. Wenigstens haben sie nach den traurigen Ereignissen hier jetzt eine Wohnung gefunden und inzwischen auch eine hilfsbereite Nachbarschaft.

Solche Fälle sind in der Kategorisierung von Delikten in LA nicht aufgeführt. Es ist der erste und hoffentlich letzte Fall von körperlicher Gewalt gegen Geflüchtete. Zu verbaler Gewalt kommt es häufiger. Sie wird jedoch meist nicht angezeigt. Dieser beschriebene Fall aus dem Jahr 2020 gehört in die Kategorie: „Flüchtlingsfeindliche Übergriffe in unserer Gemeinde mit schwerer Körperverletzung.“ Dagegen hilft nur Sozialarbeit für alle. Eine Sozialarbeit, die integriert. Erst dann kann man hoffentlich auf diese Kategorie in der örtlichen Polizeistatistik verzichten.

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