Einordnung

Es ist Sommer und es gibt ein Interview von Tanja Poimer mit dem amtierenden Bürgermeister Krafft in der Schwäbischen Zeitung. Alles ganz normal- nur dieses Mal ist Wahlkampf. Nach den Eingangsfragen von Poimer zu Corona in LA und allgemeinen Floskeln als Antwort geht es an die wichtigen Fragen rund um die Finanzen in LA und die möglichen Einbußen durch die Pandemie, die jedoch laut BM Krafft durch angesparte Rücklagen nicht so dramatisch seien. Es ist verwunderlich, dass es mit Blick auf die gewaltigen Investitionen Rücklagen geben soll.
Liebe Leser*innen, Sie sind durch AGORA bereits bestens informiert. Wenn Sie hier nochmals nachlesen, dürften Ihnen die Zahlenspiele des Kämmerers erinnerlich sein. Auf den Stichtag kommt es an.
Nächster Themenschwerpunkt Baugebiete. Man könne nur im Außenbereich im beschleunigten Verfahren Bebauungspläne aufstellen, so BM Krafft. AGORA hatte bereits hier berichtet und dazu aufgeklärt. Zum Thema „Naturella“ hörte man ganz andere Aussagen durch die Firma Fränkel hier. An anderer Stelle berichtete AGORA hier.
Weiter geht´s mit Poimers Fragen zu Investitionen. AGORA gab hier bereits Auskunft.
Nächstes Thema: Planungsvariante Feuerwehrhaus. Dazu gab es in der letzten Gemeinderatssitzung eine Turboabstimmung ohne ausführliche Aussprache, dafür aber mit zwei nichtöffentlichen Sitzungsteilen.
Thema Seegras? Die Beschwerden und Antworten finden Sie hier und hier.
Und last not least das Thema Notunterkunft. Hierzu verweist AGORA auf den SÜDKURIER-Artikel. Wenn BM Krafft sagt, dass noch im August eine Wohnung zur Verfügung gestellt werden soll, so wundert es schon, dass die Gemeindeverwaltung sich bisher weigert, der Familie die Wohnung zu zeigen und den Umzugstermin mitzuteilen. Auch die Begehung durch das Gesundheitsamt und die in einem Bericht aufgelisteten Mängel werden verschwiegen. Alle Artikel zu dem traurigen Thema finden Sie hier und weiter fortlaufend.
Es ist schon erstaunlich, dass ein amtierender Bürgermeister, der sich zur Wiederwahl stellt, in seinen Antworten mit immer denselben bekannten Argumenten hantiert, obwohl es genügend Widerlegungen zu seinen Statements gibt.
Ein Kandidat, der für das Amt des Bürgermeisters wiedergewählt werden will, jedoch nicht auf Widerreden eingeht, der eine Einwohnerversammlung in ein starres Themenkorsett zwingt, der redundant in der Rhetorik ist und beispielsweise mangels Argumenten einen jungen Gemeinderat wegen seiner Wortwahl „menschenunwürdig“ im Zusammenhang mit der Notunterkunft maßregelt, hat den Begriff Dialog nicht verstanden.
Ein offener Dialog versteht sich nicht nur als Gestaltungsmittel, um mittels These und Antithese zu einer Synthese zu gelangen. Vielmehr macht eine offene Dialogführung ganz konkret menschliche Kommunikation aus.
Der Leserbrief von Charlie Maier als offener Brief an den Bürgermeister bietet die Chance zu einem Dialog. Man darf gespannt sein, wie die Antwort des BM Krafft an Charlie Maier aussehen wird, die inhaltlich auf die Forderung Maiers nach einer Bedarfserhebung über fehlenden Wohnraum in LA eingehen sollte.
Sich auf der grünen Wiese von Gräbenen VI für den Fotografen in Stellung zu bringen, reicht nicht. Höchstens für einen monothematischen Facebook-Eintrag mit Beiträgen aus der Schwäbischen Zeitung.
Und den See kann uns sowieso niemand wegnehmen, auch ein Bürgermeister nicht! Gott sei Dank!

Diese Typen sind in Lockdown-Zeiten am See entstanden.
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