Die Büchse der Pandora

Geöffnet 

Sie ist nun schon lange geöffnet. AGORA-LA hatte hier über den Mythos der Antike geschrieben und die Parallele zum Irdischen in LA gezogen. Inzwischen ist manch Übles wahrhaftig der Büchse entfleucht und hat sich leider ausgebreitet. Es waberte durch die diversen Gazetten, Mails und andere Schriften… Das Übel scheint sich leider, einer Dunstwolke gleich, aus den Tiefen der Vergangenheit aufsteigend über den verwunschenen Ort in Zeiten globaler Herausforderungen zu legen. Ein Ort, der nun auch noch in diesem Jahr seine 1250-Jahrfeier zu gestalten hat, bei der man einträchtig bei diversen Hocks beinander sitzen soll.

In der Moderne steht der Mythos um das Öffnen der Büchse der Pandora sinnbildlich für das Stiften eines Unheils, das nicht wieder gutzumachen ist. Aber wir erinnern uns: Es gab doch noch die Hoffnung unter dem Büchsendeckel. Bevor jedoch auch die Hoffnung aus der Büchse entweichen konnte, wurde diese leider in dem antiken Mythos wieder geschlossen. Schade! 

Das muss bei uns nicht sein. Falls man diesen großen Mythos für unseren Mikrokosmos und seine Erklärung der antiken Welt überhaupt in Anspruch nehmen darf.

Aber es gibt die Hoffnung auf Einsicht: Aus Respekt vor den 903 gültigen Stimmen des Bürgerbegehrens könnte der Ortsfrieden gewahrt werden. Die morgige Sitzung könnte diese Hoffnung aus der Büchse der Pandora entweichen lassen.Wie?

Dafür braucht man nicht die antike Vorstellung, dass alles schicksalhaft in den Händen der Götter liege und Zeus allmächtig sei. Wir leben in modernen Zeiten, aufgeklärt. Die Aufklärung hat uns demokratische Werkzeuge an die Hand gegeben. Dafür reicht der ganz profane der Satz aus der Gemeindeordnung hier: „Der Bürgerentscheid entfällt, wenn der Gemeinderat die Durchführung der mit dem Bürgerbegehren verlangten Maßnahme beschließt.“ Es liegt in den Händen der GemeinderätInnen, die den Erhalt der Streuobstwiese ablehnen und die Bebauung befürworten. Per Antrag könnte das noch in der Sitzung geschehen.

Die CDU-Fraktion in Friedrichshafen hat es hier im Zusammenhang mit einer Schulstandortfrage vorgemacht. Sie schreiben auf ihrer Homepage dazu im letzten Dezember:

„[. . . ] Die Information über den Standpunkt der Verwaltung dürfte dabei für diese große Zahl an Bürgern eine nicht geringe Rolle gespielt haben. Nichts anderes würde auch in einem etwaigen Bürgerentscheid gelten. Die Stadtverwaltung und der Herr Oberbürgermeister haben die Lösung Neubau am alten Standort vorgeschlagen. Das ist der Vorschlag, auf den die Stadtverwaltung selbst und die vielen Bürger setzen, weil sie darauf vertrauen, dass diese Lösung auch tatsächlich umsetzbar ist [. . . ]“ Damit hat man nach einem Bürgerbegehren auch aus Respekt vor den abgegebenen Stimmen auf den Bürgerentscheid verzichtet. “ [. . . ] Das Bürgerbegehren war erfolgreich, es erreichte über die mindestens erforderlichen 3.320 Stimmen hinaus mit 6.301 Stimmen fast das Doppelte an Stimmen, die damit den Wunsch von 13,7% der stimmberechtigten Bürger von ganz Friedrichshafen repräsentieren. Das erfolgreiche Bürgerbegehren eröffnet dem Gemeinderat die Möglichkeit, gemäß § 21 Abs. 4 S. 3 GemO „die Durchführung der mit dem Bürgerbegehren verlangten Maßnahme zu beschließen“. So steht es auf der Homepage der Fraktion der CDU in Friedrichshafen.

Das ist wahre politische Größe. Sie täte auch unserem Ort gut. Der Ortsfriede, der auch einer ersten stellvertretenden Bürgermeisterin am Herzen liegen dürfte, wäre nicht nur wegen der 1250-Jahrfeier gerettet. 

Lassen Sie mich im Zusammenhang mit der Büchse der ollen Pandora noch auf einen Titel der Kölner Gruppe BAP hinweisen: Dort heißt es in feinstem rheinischen Slang:Hier (Text) 

Nä, Pandora, loss die Kess zo,
Wer weiß, wat do sons noch drin – 
Kniestichkeit un Nuut un Horror,
Besser, wenn du Land jewenns!

Pandora, lass die Kiste zu, 
Wer weiß, was da sonst noch drin –  
Habgier, Geiz und Not und Horror, 
Besser, wenn du Land gewinnst!

Hier ( Musik)

Das ist die Meinung von AGORA-LA.

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